Tag 10 – Monument Valley

Mann, die Zeit rennt vorbei, schon Tag 10…
Diese Nacht wollte zwischendurch das geschmuggelte Bier raus (Alkohol ist auf Navajo Stammesgebiet verboten) – wir hatten ja eine kleine Geburtstagsfeier. 😉
Ein Blick aus dem Fenster zeigte einen wolkenfreien Sternenhimmel. Um 3 Uhr war mir aber nicht nach Fotografie. Also kroch ich wieder ins Bett. Kommende Nacht ist die Mondfinsternis – dürfte besser da sein.

Halb 7 weckte mich dann pünktlich die Wecker-App, also haben wir uns in Ruhe fertig gemacht, um Punkt 7 Uhr zum Frühstück anzutreten.
Grit checkte den Wetterbericht und der verhieß für die nächste Station Zion National Park nichts besonders gutes – Schneefall, kalt, danach bewölkt. Damit war nun Angels Landing gestorben.
Wir überlegten, wie wir weiter machen – im Zion gab es für uns nicht so viel neues zu sehen (vor allem bei dem Wetter). Also prüfte ich noch vor dem Frühstück, ob wir das Hotel in Springdale noch stornieren können – Zeit war bis 16 Uhr heute.

Nach dem Frühstück stornierte ich dann also telefonisch meine Buchung. War gar nicht so einfach – von beiden Mobilfunkkarten konnte ich keine Telefonverbindung aufbauen, also blieb dann nur das Telefon auf dem Zimmer, in Verbindung mit der kostenlosen US Nummer + Kartennummer war Plan C erfolgreich.
Ich brauchte etwa eine halbe Stunde, bis die Buchung storniert war und Las Vegas um einen Tag nach vorne verlängert war.
Nun ist noch ein Tag offen, den wir später dann in Page, Arizona, buchen. Jetzt war es aber Zeit für den gebuchten Ausritt.
Pünktlich holte uns der Navajo in der Lobby ab und brachte uns zum Pickup, wo unser Guide schon wartete. Mit ihm fuhren wir raus zum Gatter, um die Pferde zu satteln und loszureiten.

Es ging wieder an genau dasselbe Gatter wie letztes Jahr. Auch das kleine Pferde-Arschloch war da. Wir wollten nicht wetten, wer es dieses mal bekommt, denn der Gaul wurde gesattelt.

Wir hatten beide Glück – der Guide selbst nahm ihn heute. Bevor es los ging, baten wir ihn, zu steile Hänge zu meiden. Unsere Tour sollte heute etwas anders als letztes Jahr werden. Wir ritten um die Mesas herum, die wir letztes Jahr nur auf einer Seite sahen und dann wieder umkehrten.
Zweitens hatten wir dieses mal schönes Morgenlicht und keine Nachmittagssonne in der interessanten Blickrichtung. Während ich gerade die Zeilen schreibe habe ich die Fotos zwar noch nicht gesehen, hoffe aber, dass sie was geworden sind.

Der Ritt selbst war angenehm und die Pferde waren weitestgehend brav. Zur Halbzeit machten wir ein paar Minuten Pause und dann wechselte ich mit Grit die Position – ich hinter dem Guide und vor Grit. Damit war ich dann im Blickfeld von Grits Kamera.

Es ging noch einige Minuten ruhig weiter, dann hielt unser Guide vor einer Sanddüne an, drehte sich um und erklärte, dass es jetzt bergauf etwas schneller geht und ich meine Kamera auf den Rücken nehmen soll.

Tatsächlich ging es dann im Galopp nach oben. Mein Pferd schnaubte unter mir aber nach kurzer Zeit – muss ich mir da jetzt Gedanken machen?

Grit machte von hinten etwas Druck, damit wir am Guide dran blieben. Mittlerweile erkannte mein Gaul namens Silver auch, dass ich wohl nicht der bin, der das Sagen hat. Also machte er dann mal richtig Speed. Und einen Buckler gönnte er mir auch noch.
Grit hätte nicht gedacht, dass ich mich da noch im Pferd halten kann (hätte sie nach letztem Jahr aber wissen sollen 😉 ). Es war auch ehrlich am Grenzbereich – der Adrenalin-Spiegel war wohl in dem Moment recht hoch bei mir. Zum Glück machte er das nicht nochmal, denn das war noch nicht der letzte Galopp, bis wir um die Mesas rum waren.

Es war zwar nicht mehr lange, aber ich war froh, das wir endlich zurück waren – die Galopps haben mir dann mächtig Kraft gekostet.
Nachdem die Pferde abgesattelt waren, gaben wir dem Guide seinen (verlangten) $40 Tipp (wir hätten wohl sonst weniger gegeben). Damit kostete die Tour dann $230.
Alles in allem war die Tour dieses mal ihr Geld wert, auch wenn wir nicht die erhoffte Tour von 2010 machen konnten.

Da wir noch nicht wussten, ob wir eine weitere Nacht hier verbringen, gab der Guide uns am Hotel noch seine Telefonnummer, falls wir Interesse an einer kleinen Wanderung zu einer nicht öffentlich zugänglichen, vor allem besonderen Stelle hätten.

Im Hotel zurück, prüfte ich erst mal, welche Schäden meine Beine heute genommen hatten. Es war nicht so schlimm, wie letztes Jahr – etwas verschmorte Beinbehaarung (Reibung halt, die Beine waren warm) und rote Kniekehlen – die Haut war wenigstens noch dran.

Anschließend buchten wir ein Hotel in Page, Arizona – das Wetter dort soll morgen in Ordnung sein – viel Auswahl haben wir in Richtung Westen nicht. Grand Canyon lohnt sich nicht für eine Nacht, das View Hotel dort ist ausgebucht.

Ich hatte nach dem Ritt jetzt ordentlich Kohldampf, heute konnte ich was deftiges vertragen.

Wir fuhren mal schnell rüber zur Gouldings Lodge nach Utah (7 Meilen von hier, kurz hinter der US 163). Entsetzt sah ich, wie gerade ein ganzer Bus einkehrte – ich rechnete nicht mehr mit einem Platz.
Da hier platziert wurde, gingen wir zum Kollegen, der uns Plätze zuweist, der uns auch nicht abwies. Er entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, da der Bus unangemeldet hier aufschlug.
Er fand aber schnell ein Plätzchen für uns und wir bekamen sogar relativ schnell unsere leckeren Burger. Erstaunlich, wie schnell der ganze Bus abgefertigt war – die hatten Ruckzuck alle Tische wieder abgeräumt, noch bevor wir fertig waren.

Danach besuchten wir das Welcome Center des Parks. Ich las irgendwo, dass Infos zu Horseback Tours dort zu bekommen sind.

Wir parkten am Center und sahen vom Auto aus gleich einen kleinen Shop, der Horseback und Jeep Touren vermittelt. Wir gingen also hinein, hielten kurz ein wenig Smalltalk über das Wetter und kamen dann zum Thema. Er legte uns das Prospekt eines Veranstalters vor, der genau die Tour von 2010 anbot. Den Namen sollte man sich merken können: Roy Black (nicht der Deutsche, den kannte sogar Alfred, der Navajo aus dem Shop 😉 ).

Nachdem das für das nächste Mal geklärt war, machten wir noch einen kleinen Abstecher auf die 17 Mile dirt road durch das Valley – die Straße kannten wir, die hatten schon 2 Mietwagen vor dem jetzigen überlebt, so wie dieser – ich überließ ihn auch Grit, trotz des Risikos… 😉
Da hier Roy Black sein Gatter hat, wollten wir mal bei ihm vorbeischauen. Als wir an der Einfahrt vorbeikamen, sahen wir, dass die Straße nur bis 17 Uhr offen ist – es war gerade 16 Uhr, also versuchten wir es – ohne einen Schaden zu riskieren, es war aber nicht möglich, dort rechtzeitig hin zu gelangen.
Wir fuhren halt ein Stück und kehrten nach 30min wieder um.

Hier war dann fürs erste Chillen angesagt, die Beine wollten jetzt ihr Ruhe und ich konnte mal in Ruhe den Reisebericht, Bilder und Videos machen.
In der Lobby scheint das Internet dann doch stabiler zu sein, evtl. gelingt es mir, ein Video heute mit hoch zu laden.

Um Mitternacht ist dann Mondfinsternis, d.h. dieser Tag wird wieder etwas länger.

…ein Video ist vorbereitet, aber bei 20 min. Uploadzeit für 1,2 MByte Bilder denke ich nicht mal im Traum dran. Morgen in Page habe ich wieder bessere Möglichkeiten, dann lade ich das noch hoch.

[map gpx=“/gpx/20140414.gpx“]

2 Gedanken zu „Tag 10 – Monument Valley“

Kommentare sind geschlossen.