Anscheinend kann nicht alles perfekt laufen…
Die Nacht war etwas grausam – so gut, wie das Hotel einen Eindruck macht, so mies war das Bett. Die Matratze war entweder viel zu weich, oder schon durchgelegen.
Um 6:30 fing man dann vor unserem Fenster an der Baustelle an zu arbeiten, da stand ich dann endgültig auf. Das „Premium Breakfast“, mit dem draußen geworben wird, war leider nur ein ziemlich einfaches Continental Breakfast. Da haben andere schon wesentlich mehr geboten.
Hätte das „Premium“ nicht dagestanden, wäre ich nicht enttäuscht gewesen, aber so…
Wir aßen dann doch noch eigene Sachen auf dem Zimmer und machten uns auf, in den Tag…
Es war mittlerweile wieder ein kleiner Nachschub nötig, also auf zum Walmart. Ich war gespannt – wir sind ja in Nevada – und ja, es machte einen Unterschied.
Kostenlos Plastikbeutel und wir wurden beim Bier wieder nach dem Ausweis gefragt… 😀
Als nächstes fuhren wir dann mal „kurz“ nach Reno – Grit hatte da einen Shop für Ranch-Artikel ausgemacht. Sie hatten aber nicht viel Auswahl, waren aber nett und gaben uns einen Tipp, wo wir mehr „Zeug“ finden.
Sie nannten uns einen Namen, weiter in der Innenstadt. Der liegt relativ versteckt, ist aber groß, was Pferdeartikel betrifft. Ich habe mich mit einem Verkäufer nette unterhalten, während Grit sich umschaute. Nachdem sie etwas gefunden hatten, fuhren wir wieder zurück nach Carson City.
Das ist sehr interessant – „nur“ 20-25 Minuten Fahrt zwischen 2 „größeren“ Städten (ok, Carson City ist Hauptstadt von Nevada). Es sollte über die US-50 am Lake Tahoe vorbei nach Sacramento gehen. Die Wetteraussicht war heute nicht so gut – es standen 2 Wetterwarnungen an – Sturmböen und Winterwetter (starker Schneefall).
In Carson City sollte noch getankt werden. Da es schon 12 Uhr war, wollten wir auch gleich noch Mittag machen – das frische Brot aus dem Walmart roch so gut im Auto. Dabei fiel mir ein, dass ich nichts zum belegen hatte… Also nochmal ab zum Walmart.
Da ich nicht immer nur die Wahl zwischen Turkey und Oscar Meyer Wiener haben wollte, wurde ich mutig… Wer mich kennt, weiß wie wählerisch ich bin. 😉
Ich entdeckte eine Packung Salami Scheiben, die wie zu Hause aussah. Zum Vergleich schlich ich nochmal am Standard Wurstregal entlang, aber was da so eingepackt war, sah für mich nicht lecker aus.
Für den Notfall nahm ich noch einen Maccaroni Salad mit. Das ginge zum Brot auch.
Zurück im Auto setzten wir uns im Van in die 2. Reihe und fingen mit dem Picknick an – draußen wurde es mittlerweile stürmisch. Die Salami auf dem Brot war perfekt und lecker. Super Kombination – leider wird’s das nicht in jedem Walmart geben, allein schon das Brot nicht. Der Salat war auch prima, kann man auch essen. Da haben wir für morgen auch noch was. Zum Abendbrot bin ich sicher noch satt.
Frisch gestärkt fuhren wir nun endlich weiter. Zwischendurch gab es schon mal für einige Sekunden Regenschauer – ein Vorgeschmack. An sich wollten wir noch etwas Geocachen, aber auf der US-50 ist das etwas schwierig. Das ist eine 4 spurige Straße, wo mögliche Ausfahrten nur schwer vorher sichtbar sind und dann wird die Straße später noch zum Freeway.
Also ließ ich es heute dabei – wir fahren einfach.
Nach dem Ort „Stateline“ (Staatsgrenze – ja, der heißt wirklich so), suchten wir nach einer Möglichkeit, um wenigstens mal etwas näher an den Lake Tahoe ranzukommen. Wir fuhren frech in eine Siedlung rein, Grit stellte sich auf einen Parkplatz, wo ein Schild warnte „Don’t even think about parking here“ – und wartete auf mich – ausgetrickst. 😉
Ich lief ein paar Meter auf den „Private Beach“ um wenigstens mal Fotos zu machen. Nach ein paar Sekunden war ich fertig und wir fuhren weiter.
Da fiel uns noch ein, dass wir ein paar Postkarten in 2 Hotels mitgehen lassen hatten – die zum Versenden da lagen. Wir hatten die gestern Abend geschrieben. Das nächste „US Postal Service Office“ war in Lake Valley. Ein paar Minuten in der Warteschlange und wir wurden ganz Old School ein paar Ansichtskarten los. Noch einen Kaffee für mich geholt und weiter.
Nach Lake Tahoe ging es hoch in die Berge. Hier lag‘ dann auch Meter hoch der Schnee. Auf dem Weg abwärts verschwand dann die Sonne und wich dicken fetten Wolken. Dann folgte der Regen und irgendwann auch ordentlich Nebel – mit Sichtweite unter 50m.
Das Durchschnittstempo war hier so etwa 80-90 – nicht bei uns, aber bei den einheimischen. Teilweise noch ohne Licht. Da wundert einen nichts. Abstand wurde auch überbewertet.
Grit fuhr ein halbwegs verantwortbares Tempo, aber der Gedanke, dass einem so ein Idiot hinten rein donnert, machte es nicht besser.
Nachdem wir Cedar Grove erreichten, fuhren wir endlich wieder unter die Wolkendecke und hatten Sicht. Allein durch den Nebel haben wir aber schon eine halbe Stunde „verloren“ (wir hatten eh nichts anderes mehr vor).
Je näher wir Sacramento kamen, umso heller wurde es. Die Sonne kam aber nicht wirklich mehr raus. Morgen soll’s wieder besser werden.
Entgegen besserem Wissen, hatte ich die Route zum Hotel nur im Auto Navi eingegeben – wir wollten in die „West Capitol Avenue“ – das Navi kannte aber nur die „Capitol Avenue“, so kamen wir so ziemlich in der Innenstadt an – mich wunderte schon, warum ein Hotel in einer Wohngegend sein sollte.
Also meine App angeworfen und mit der richtigen Adresse nochmal 5 Meilen weiter westlich gefahren. Der erste Blick auf das „Sunset Inn & Suites“ ließ mich rätseln, wo hier Suiten sein sollen. Es machte einen… Naja fragwürdigen Eindruck.
Die Lobby war nicht beschriftet, nur ein kleines Schild mit Verweis auf die Klingel „Ring for service“ (oder so ähnlich) ließ mich annehmen, dass ich hier hin sollte.
Der Türöffner summte auch gleich und wir machten uns rein.
Die Begrüßung war freundlich, aber die „Lobby“(?/das Büro? – nein das triffts auch nicht) machte einen runtergekommen Eindruck. Über der Tür hingen die Adern eines Telefonkabels offen runter…
Wenn ich so pfuschen würde, sollte ich mir einen anderen Job suchen…
Wir bekamen einen richtigen, „echten“ Schlüssel und das Wifi Passwort in die Hand. Außer uns standen nur 2 Pickups hier auf dem Parkplatz.
Dann auf ins Zimmer. Für das, was wir jetzt erwartet hatten, war es noch akzeptabel.
Es roch etwas muffig, das TV Kabel war nur teilweise an der Wand angenagelt, wir hatten einen alten großen Röhren TV, aber mit SAT/Pay TV Kanälen. Die Aircondition sah neu aus – es machte einen halbwegs sauberen Eindruck. Das Bad war ziemlich abgewohnt – man sah dem Gebäude das Alter einfach an. Na gut, wir bleiben nur eine Nacht.
Nachdem wir uns ein wenig eingerichtet hatten, machte ich mich noch an die Vorbereitung für morgen und richtete ein Maut Konto für die Bay Area ein. Wenn wir über die Golden Gate Bridge morgen nach San Francisco fahren, dann muss Maut bezahlt werden – das geht aber nicht mehr Cash vor Ort – nur im Voraus oder Nachträglich und betrifft mehrere Strecken.
Nachdem ich das hinbekommen hatte, konnte ich mich dann an den Reisebericht machen.
Wenn ich mich nicht verschaut habe, dann haben wir jetzt um die 2300 Meilen (3700 km) hinter uns.
Morgen soll auch das Wetter wieder etwas besser werden. Und ein Geburtstag steht auch noch an.
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na gut -bei den schuhe hätt ich mich wohl auch etwas länger aufgehalten in dem Laden
Zum Glück ist da Grit nicht so 😉