Die erste Nacht ist meist nicht ideal, wie auch diese wieder.
Gegen Mitternacht meldete sich eines der Smartphones mit Nachrichten.
Als das immerzu ging, musste ich aufstehen und für Ruhe sorgen.
Irgendwie schaffte ich es (etwas) einzuschlafen. Erstaunlicherweise war es ziemlich warm im Raum. Hin und wieder ging die Klimaanlage an, aber kühlte nicht wirklich. Grit gefiel das nicht, ich kam damit grundsätzlich zwar zurecht, aber jetzt war es mir auch etwas zu warm.
Gegen 4 Uhr war Grit schon munter und ging ins Bad. An Weiterschlafen war auch bei mir nicht mehr zu denken. Ich versuchte es zwar, gab aber bald auf. Das hatte einfach keinen Zweck mehr. Zuhause war es jetzt Mittag.
Da wir kurz vor 10 gestern schon im Bett waren, hatte ich irgendwas um die 6 Stunden „Schlaf“, aber der lange Tag gestern wird dann heute seinen Tribut fordern.
Nachdem Grit und ich im Bad fertig waren, schmiedeten wir Pläne für heute.
Der Einkauf vom Walmart musste erledigt werden und ich hatte noch ein paar andere Dinge auf der Liste, die ggfs. dort nicht verfügbar sind und einen Elektronik-Markt erfordern.
Wir beschlossen, nicht noch mal hier in Aurora einzukaufen, sondern gleich Richtung Colorado Springs zu starten und zwischendrin in Castle Rock im Walmart einzukaufen. Da dort das geplante Outlet gleich nebenan auf der Strecke liegt, passte das einfach.
Ich machte mich langsam fertig und bereitete den Reisebericht schon mal vor, bzw. erst mal die Bilder der Smartphones.
Um 6 Uhr machte sich Hunger breit. Ich hatte vergessen, ab wann es Frühstück gibt und fand nirgends eine Info, also wollte ich runter schauen, aber Grit wollte auch gleich mit, falls es jetzt gäbe.
Und Tatsache: ab 6 Uhr gibt es Frühstück. Da es noch kurz vor 6 Uhr war und der Raum noch geschlossen hatte, holte ich mir schon mal einen Kaffee in der Lobby, aber da wurde das Frühstück schon eröffnet.
Wir waren auch nicht die einzigen hungrigen Wölfe, also begann bei Grit der Kampf ums Waffeleisen, den sie gewann.
Nach dem Frühstück machte ich den Reisebericht vom Vortag endlich fertig.
Das Housekeeping meldete sich auch schon, also beeilte ich mich, den ersten Tag fertigzustellen und die Sachen zu packen.
Gegen 8 Uhr checkten wir dann auch aus. Ich hatte noch ein paar Dinge im Auto einzurichten und etwa um halb 9 ging es los.
Die Navi App zeigte ein paar Staus an, die sich auf der Fahrt aber nur als kurze Stopper bemerkbar machten. Wir kamen gut voran.
So eine amerikanische Federung macht viel Sinn, bei den Schlaglöchern, die man so auf den Interstates hat. Bei einer europäischen Federung hätte man da wohl schon bald einen Achsbruch.
Sportlich kann man mit so einem Auto nicht fahren, dafür schaukelt man schön hin und her… 😂
So langsam wurde ich mit dem Nissan auch besser vertraut. Wie ich entdeckte, hat der einen Abstandssensor, der mit dem Tempomat gekoppelt ist und damit auch bremst – bis zum Stillstand.
Da habe ich mich erst langsam ran getastet, aber das macht das Fahren – vor allem mit Jetlag – dann noch etwas sicherer. Dass man nicht 100% fit ist, merkte ich heute auf jeden Fall noch.
In Castle Rock machten wir zuerst unseren Groß-Einkauf im Walmart. Grit schätzte vorher, wir bräuchten 2 Stunden und so war es dann auch. Bis man alles findet, dauert es halt.
An der Kasse ging es in aller Gemütlichkeit an unserer Kasse zur Sache. Soll ja alles korrekt sein.
Die Krönung war die Zahlung selbst. Da Grit unbedingt den Einkauf Cash bezahlen wollte, gingen ein paar $20 Noten über den Tisch. Es waren ein paar, ich sage jetzt nicht, wie viel… 😎
Die Verkäuferin, die in Deutschland schon lange ihre Rente bekäme – hier aber immer noch schuften muss, prüfte intensiv jeden Schein auf Echtheit und danach zählte sie nochmal gründlich nach. Das dauert halt. 🤷♀️
Zum Glück musste die Frau hinter uns auch schon grinsen, in Deutschland wären das wohl eher böse Blicke gewesen…
Mit Kreditkarten-Zahlung hätten wir schon längst das Auto beladen.
Im Auto stellten wir dann fest, dass es Mittag ist und wir Hunger haben.
Ich hatte einen Mini-Salat gekauft, Grit ein Foot-Long Sandwich. Der Salat war wirklich Mini. Zum Glück gab es noch ein beinahe knuspriges Brötchen (das war ein Lob!) für mich. Grit schmeckte das Sandwich gleich ganz – von wegen, die Hälfte Abends. Dafür war sie richtig satt. Bei mir würde das nicht ewig halten. Zum Kaffee habe ich aber noch ein paar Stück Kuchen.
Danach machten wir noch einen Abstecher zum Outlet, wo wir mehr oder weniger (eher mehr 😎) das Geplante kauften.
Nun wurde es Zeit, weiter nach Colorado Springs zu fahren. Es war mittlerweile nach 15 Uhr. Am Hotel angekommen, war der Check-In auch gleich möglich.
Wir packten das Auto aus und verarbeiteten erst mal die Einkäufe. Ich brauchte jetzt dringend einen Kaffee. Eigentlich hätte ich mich direkt ins Bett legen können, wäre aber vermutlich Mist gewesen.
Gegen 18 Uhr zwangen wir uns nochmal, rauf ins Valley of Gods zu fahren – das war der eigentliche Plan für heute. Und jetzt der ideale Zeitpunkt. Die Sonne stand nicht mehr so weit oben und die Farben des roten Sandsteins kamen wieder besser zur Geltung.
Auf dem Weg dahin testete ich nochmal die Abstandsregelung voll aus – im Stadtverkehr ist das nicht so gefährlich, wie bei höherem Tempo auf der Interstate und dichtem Verkehr.
Das Teil stoppt den Wagen tatsächlich bis auf Stillstand – nicht übel, aber trotzdem gewöhnungsbedürftig.
Nach nicht ganz 10 Minuten waren wir am Visitor Center. Ich holte mir die Karte vom Gelände und ließ mir noch 2 Trails zeigen, die zeitlich passen würden.
Grit schaute sich noch kurz im Shop um und dann fuhren wir rüber ins Valley – das Besucherzentrum war auf der anderen Seite der Straße und noch ein Stück weit entfernt.
Der erste Trail war der einfachste und betoniert, dafür aber 1,5 Meilen lang.
Als die Rockies nach einer Weile aber die Sonne nahmen, kürzten wir den Trail etwas ab. Wir wollten als nächstes noch zum Balanced Rock.
10 Minuten Fahrt später kamen wir an. Der war etwas höher gelegen, aber auch schon im Schatten. Es war auch noch viel los – ohne Menschen ist der ohne weiteres nicht abzulichten gewesen.
Wir machten nur ein paar Fotos und fuhren zurück. Da die Müdigkeit nicht besser wurde, beschlossen wir, den 2. Trail heute sein zu lassen. Der Reisebericht muss ja auch noch gemacht werden.
Grit schaffte es noch in die Dusche und eine kleine Flasche „Blue Moon“ (belgisches Bier) zu leeren, welches ich im Walmart entdeckte (Danke Axel 😉). Ich glaube, sie war vor um 22 Uhr schon weg.
Ich bearbeitete noch bis 23 Uhr die Daten vom Tag und musste dann den Reisebericht sein lassen – bei mir ging auch nichts mehr. Ich hoffte aber, durch die späte Stunde, am nächsten Tag endlich etwas länger schlafen zu können.
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