Heute wurde ich das erste Mal vor Grit wach. Nicht von ihrem Schnarchen… 😆
Nein, die Sonne schien durch die Gardine ins Zimmer. Sie wurde aber gleich nach mir wach. Der Wecker hatte wieder keine Chance, seinen Dienst zu leisten. Es war so frisch gewesen, dass wir die Klimaanlage nicht benötigt hatten. Es war eine sehr angenehme Nacht.
Wir machten uns gleich auf den Weg zum Frühstück. Heute stand uns ein langer Tag bevor.
Das Frühstück war diesmal sehr Continental. Normalerweise hatte ich, wenn es keine warmen Eier gab, wenigstens eiskalte, gekochte Eier. Für den Toast hatte ich nur die Wahl zwischen Margarine und Marmelade. Da ich Marmelade nicht mag, gab es Toast mit Margarine. Ok. Immerhin ein Himbeer-Joghurt gab’s noch zum O-Saft und Kaffee. Grit fand Ihren Apfelsaft so süß, dass es den Mund verklebt.
Wenn der Deutsche was zu meckern hat, ist alles gut, was? 🤣
Da ich beim Frühstück per WhatsApp einen Hilferuf von meinem Chef bekam (auf den ich eigentlich schon gewartet hatte), nahm ich den Kaffee mit aufs Zimmer.
Nachdem ich bewiesen hatte, das ich noch nicht so alt bin, dass ich im Urlaub gleich alles andere vergesse, konnten wir wieder unsere Sachen packen.
Wir checkten kurz vor 10 Uhr aus. Zuerst fuhren wir mal auf die andere Seite der Interstate zum El Malpais National Monument. Dort war nur das Visitor Center. Die Vulkan Gegend erstreckte sich über ein unglaublich großes Gebiet. Die unterirdischen Lava-Höhlen haben eine Länge von 17km.
Zuviel, um das „mal eben“ mitzunehmen. Da könnte man vielleicht nochmal herkommen.
Wir kauften im Walmart nun wieder ein paar Dinge nach. Nur mal so zur Info: wir kaufen immer nur für den aktuellen Bedarf. Am Anfang der Reisen (2008/2010) haben wir deutlich zu viel Essen gehabt. Man will ja immer mal was anderes haben und nicht zu viel wegschmeißen müssen. Von daher sehen wir zu, nur kleine Packungen zu nehmen, sofern das hier in Amerika halt möglich ist.
Dann war der Nissan ebenfalls durstig. Die 19 Meilen pro Gallone will ein V8 schon haben. Kostet hier ja zum Glück nicht so viel. Versucht es selbst auf L/100km umzurechnen. 😉
Als das erledigt war hieß es, den Pferdchen die Zügel zu geben und Richtung Mesa Verde zu starten.
Zuerst fuhren wir 50 Meilen weiter Richtung Westen. Es gab 2 Strecken nach Norden. Beide führen ca. 90 Meilen durch die Prärie, unterbrochen von ein paar… nennen wir es Siedlungen. Sonst nichts.
Da war die State Route 371 und der Highway US-491. Die Navi App zog den Highway vor. Das war ok. Google hatte eine Stunde mehr über die SR371 errechnet.
Als wir den Highway erreichten, machte sich etwas Hunger breit, es war jetzt nach 11 Uhr – das Frühstück war ja nicht so ausgiebig.
Wir beschlossen zu essen, wenn der Highway hinter uns liegt.
Dummerweise musste ich nach 60 Meilen irgendwann mal auf Toilette. Bäume gibt es weit und breit keine. Und da die Cops hier durchaus präsent sind, wollte ich auch nicht einfach so am Straßenrand… Dafür gibt es Knast. Keine Ahnung, wie die das sehen, wenn es im Nirgendwo passiert. Ich habe bis heute noch keinen Cop in Ausführung seines Dienstes kennengelernt.
Ab und an gab es mal so eine kleine Tankstelle, aber so wie die von außen aussehen, will ich da das Klo nicht sehen. Irgendwann sah ich dann ein Shell Logo. Da kam meine Rettung. Das Klo war auch halbwegs in Ordnung, für die Menge Leute, die das vermutlich benutzt.
Wir fuhren weiter Richtung Norden. In Shiprock war dann die Wahl zwischen verschiedenen Fast Food Ketten.
Die üblichen Kandidaten McD & BK fielen aus dem Raster. Pizza wäre ok gewesen, aber das Domino’s sah aus, wie ein Lieferservice. Deshalb fiel die Wahl auf „Thatsaburger“. War auch lecker.
Gesättigt und mit gereinigter Frontscheibe (Glasreiniger ist unterwegs perfekt) ging die Fahrt weiter Richtung Cortez, CO.
Je näher wir Cortez kamen, umso dunkler wurde der Himmel. Ein riesiges Gewitter-Gebiet zog gerade über die Region. Die Vegetation änderte sich. Aus der Prärie wurde langsam wieder eine grüne Landschaft.
In Cortez hingen wir dann erst mal 15 Minuten an einer Baustelle fest. Wir wechselten auf den Highway US-160 Richtung Osten, wo gerade die Oberfläche saniert wurde. Der Verkehr wurde einspurig an der Baustelle vorbei gelenkt – seit langem haben wir mal wieder ein „Follow Me“ Fahrzeug gesehen. Eigentlich hätte es jetzt auch schon regnen sollen – kam aber noch nichts runter.
Bis Mesa Verde waren es jetzt nur noch wenige Minuten – auch in der Richtung sah es nach Regen aus. Als wir dort eintrafen, war es aber auch noch trocken.
Zuerst holte ich mir eine Karte und Rat bei einem Park Ranger, was wir bei dem Wetter hier machen könnten. Grundsätzlich kein Problem. Er schickte uns nach Süden zum Mesa Top Loop. Das war eine Strecke von 20 Meilen One-Way, mit Fotostopps knapp eine Stunde fahrt. Wir strichen ein paar Fotostopps aus. Man hat zwar einen Super Ausblick in das Umland, von den Hügeln des Gebirges, aber die Sicht war durch das Wetter nicht besonders.
Im Süden angekommen, wurden wir dann aber nicht enttäuscht – wofür wir herkamen, das konnten wir sehen. Die Pueblos der Indianer, die hier in den Felsen lebten. Man kann dort auch mit einem Ranger direkt zu den Dörfern eine Führung machen, dafür muss man aber reservieren. Zum Fotografieren war das auch nicht ideal – wir konnten eine Gruppe von Gegenüber ablichten. Die Sicht ist vom Rand des Canyon gegenüber einfach besser, als so nah dran. Rede ich mir jedenfalls ein.
Bis jetzt war uns das Wetter freundlich gesinnt – kein Regen und angenehme Temperaturen, knapp unter 20°C. Mittlerweile war es nach 15 Uhr und es waren noch knapp 2 Stunden Fahrt bis nach Durango – unserer heutigen Endstation. Wir machten uns auf den Weg. Grit übernahm die Fahrt nach Durango am Parkausgang. Ich wollte den Reisebericht schon anfangen. Irgendwie ging die 3/4 Stunde jetzt so schnell rum. Ich war noch lange nicht fertig. Also schrieb ich dann im Hotelzimmer noch weiter.
Morgen müssen wir früh raus. Um 8:45 Uhr fährt der Zug nach Silverton, Boarding ist 8:15 Uhr.
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Und hier der Cliffhanger für morgen:
Der Park schützt rund 4000 archäologische Stätte OH WOW
Jupp, dafür wars zu wenig Zeit. Aber den kann man, wenn man hier wieder mal vorbeikommt, ja entsprechend einplanen.
Zug nach Silverton ??? mit Auto oder Auto stehenlassen?
Auto bleibt am Bahnhof hier in Durango. Ist eine One-Way Zugfahrt. Von Silverton geht’s mit unserem Ticket dann via Bus zurück – dauert dann nur 3 Stunden, statt 4.