Wir wollten zwar heute zeitig los, brauchten aber nicht ganz so früh aufstehen.
Ich konnte gestern kein zweites Ticket für 7 Uhr, statt 8 Uhr buchen, weil ich das 8 Uhr Ticket schon hatte.
Also stand der Wecker auf 6:45 Uhr und machte mich pünktlich wach.
Es war irgendwie eine unruhige Nacht – rein vom Kopf her. Bei Grit lief das auch nicht besser. Was auch immer uns beschäftigte.
Als ich aus dem Bad rauskam, war Grit schon wach. Wir bereiteten uns schnell vor. Kurzes Frühstück im Zimmer.
Gegen 8 Uhr erreichten wir den Parkeingang. Es war heute Morgen keine Schlange da – wir waren in Nullkommanichts durch.
Eine halbe Stunde später erreichten wir den Parkplatz für Devils Garden. Ein Parkplatz war auch überhaupt kein Thema – es war nicht viel los.
Wir packten unsere Sachen, füllten die Wasserflaschen und gingen los. Start war 8:45 Uhr.
Meine neue Hose und das neue Shirt trugen sich bequem. Ich liebe sie. Schön luftig, nicht zu warm. Die Temperatur war zwar noch einige Grad unterhalb von 20, aber das würde sich bald ändern.
Erstes Ziel war der Landscape Arch. Zum Glück steht der noch. Der letzte Abbruch war vor ein paar Jahren. Wer weiß, wie lange der noch steht.
Ab dem Landscape Arch startet der Devils Garden Trail. Hier kommt man zu mehreren Arches, wobei für uns aber der Trail selbst das Ziel ist.
Der komplette Roundtrip über den Primitive Trail ab dem Double O Arch, inkl. Navajo & Partition Arch sind dann etwa 8km, plus die ca. 3km zum Landscape Arch.
Wir waren uns noch nicht sicher, ob wir den kompletten Trail wandern, oder beim Double O wieder umkehren.
Am Landscape Arch machten wir in Ruhe erst ein paar Fotos – um die Zeit war das Licht perfekt. Und es waren fast keine Leute da! Man traf zwar immer wieder Leute, aber es war nicht mit Samstag zu vergleichen.
Merke: Arches National Park – möglichst NIE am Wochenende besuchen.
Wir starteten den Aufstieg, dem Felsrücken entlang. Grit zweifelte hier aber schon am Rückweg.
Hoch ja, aber runter?
Letztendlich kamen wir da einfach hoch, den Rest würden wir später herausfinden… 😁
Wir waren schnell oben. Ich versuchte mit dem Smartphone den Weg etwas zu dokumentieren, damit ich das später nochmal besser nachvollziehen kann.
Es ging locker zum Partition Arch und dem Navajo Arch. Grit meinte, wir waren da noch nicht, mir kam der Weg aber bekannt vor. Ich konnte voraussagen, was uns beim Partition Arch erwartet. Ich konnte anhand der GPS Daten von damals, später im Motel, den Weg nachvollziehen.
Weiter ging es zum Double O Arch, der noch etwa 1,4km entfernt war.
Recht schnell ging es wieder eine schmale Felskante herauf. Hier kamen uns auch einige Leute entgegen, die entweder den Rundweg gelaufen sind, oder vom Double O zurück kamen.
Eine Gruppe bat uns, auf der Kante ein Gruppenfoto zu machen – kein Problem – im Gegenzug bekamen wir auch ein Foto von uns.
Auf dem Foto sieht das weniger dramatisch aus, als es sich anfühlte. 😉
Ein paar Minuten später erreichten wir den Arch. Manchmal war der Weg nicht ganz klar. Notfalls half die Geocaching App.
Es gab ein paar Bilder und dann stand schon die Entscheidung an: 3,3km über den Primitive Trail oder umkehren.
Grit entschied: wir gehen weiter.
Der Anfang war gar nicht so schlimm – eher ganz locker. Erinnerungen hatten wir dazu keine mehr.
Und dann ging es weiter Richtung Felsen. Es war nicht direkt klettern angesagt, aber man hatte schon hohe Absätze zu überwinden.
Grit mit ihren kürzeren Beinen kam meine Hilfe dann schon gelegen. Ich kam da noch locker drüber.
Das Ganze entsprach immer noch nicht unser Erinnerung.
Irgendwann kam dann mal ein Absatz, der so hoch war, dass dort ein paar alte Holzstücke zu einer Behelfstreppe aufgestapelt waren. Aber selbst da ging es den Sandsteinfelsen erstmal schräg hinunter. Und dann kam der „Sprung des Glaubens“, dass man da auch die richtige Stelle trifft.
Gemeinsam überwanden wir auch das. Dauerte nur einen Moment länger.
Hier wurde der Verlauf des Trails auch unklarer. Meine App half aber.
Die Absätze wurden noch anspruchsvoller. Einem Felsen musste man der schrägen Seite ein ganzes Stück weit folgen – oder 1,5m springen. Nur war es unten halt auch nicht eben. Sich ein Gelenk zu verstauchen möchte man hier nicht riskieren – die Rettung ist nicht ganz billig – und der Rückweg noch lang.
Irgendwann waren die Felsen überwunden. Wir erwarteten langsam die lange sandige Strecke, an die wir uns hier erinnerten. Die kam so aber nicht. Der Pfad war zwar sandig, aber nur teilweise.
Dagegen ging es über eine lange Strecke nach oben. Mittlerweile war kein Felsen nah und damit auch nur ein wenig Schatten von Bäumen.
An den Abschnitt erinnerten wir uns auch überhaupt nicht mehr.
Wie hoch die Steigung und die Strecke war, weiß ich nicht genau. Es zog sich aber. Wir machten immer wieder Pausen und waren froh über das Wasser. Eigentlich trinken wir stilles Wasser nicht gerne, aber so was wie Cola oder Saft füllen wir nicht mehr ab – das war das erste Mal, dass wir jetzt relativ viel stilles Wasser tranken.
Wir erreichten dann doch noch den Punkt, wo der Sand kam. Das waren aber nur noch die letzten 400m des Trails – man konnte den Landscape Arch schon sehen.
So optimistisch, wie beim Double O Arch waren wir nun nicht mehr. Die Strecke hat richtig geschlaucht und die Füße taten ordentlich weh.
Die 1,5km zurück bis zum Parkplatz und dann endlich zum Auto waren noch eine Herausforderung.
Meine Uhr zeigte jetzt 14km an – wie genau das jetzt war, weiß ich nicht. Ich machte eher kleine Schritte – alleine schon, um mich beim Laufen nicht zu verletzen. An den unbefestigten Abschnitten sollte man sich sehr auf seine Schritte konzentrieren, sonst hat man den Fuß schnell umgeknickt.
Hohe Wanderstiefel wären da schon angebrachter, als die halbhohen Schuhe, die wir dabei haben.
Aber die brauchen halt auch wieder Platz und Gewicht im Gepäck.
Ursprünglich wollten wir evtl. nochmal zum Balanced Rock und/oder den Weg zum Corona Arch für morgen abchecken. Wir waren so erledigt, dass wir das für heute strichen.
Ausgehungert trieb es uns dann doch wieder zum Pizza Hut, aber dieses Mal gab es keine große. Wir teilten uns eine Medium. Und selbst die war fast noch zu viel.
Anschließend noch nebenan im Lebensmittelmarkt etwas zu Essen kaufen und das Bier auffüllen.
Die letzte Aktion vor dem Motel war: Tanken! Ich war kurz vor dem roten Bereich. Der Ausflug nach Colorado hat Treibstoff gekostet.
Der Nissan war auch wirklich durstig. Irre 15 Galonen (knapp 60L) gingen zu $60 rein. 😜
Danach nur noch ins Zimmer. Meine Füße waren sandig, also doch schnell duschen, bevor wir uns eine Weile aufs Bett hauten, um uns zu erholen.
Zuletzt war dann in Ruhe Reisebericht schreiben angesagt.
Morgen früh schlafen wir aus. Wir müssen bis 11 Uhr auschecken. Danach gibt es dann eine kleine Geburtstagswanderung zum Corona Arch (hat nichts mit Covid zu tun, der hieß vorher schon so 😉).
Anschließend fahren wir nach Arizona ins Monument Valley.
Da quartieren wir uns im schon immer sehr teuren (einzigen) Hotel bei den Indianern ein.
Die Fahrt ist nicht super lang, daher haben wir Zeit. Außerdem ist dort morgen Mal zu 40% Regen angesagt, da lassen wir uns lieber Zeit.