Heute wurde ich um 7 Uhr wach. Kein Problem für mich, also verschwand ich gleich ins Bad. Danach weckte ich Grit, damit wir pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück gehen konnten.
Für irgendwelche Sonnenaufgangsfotos hatte ich keine großen Erwartungen. Ich kenne die Gegend hier nicht besonders gut, daher stand heute die Orientierung im Vordergrund.
Nach dem leckeren Frühstück fuhren wir zum Red Rock State Park. Wir zahlten 7 Dollar Eintritt pro Person und steuerten das Visitor Center an. Dort kaufte ich mir als Souvenir eine kleine Schwarzlicht-Taschenlampe – so kann man zumindest die Skorpione in der Nähe sehen. 😈
Unsere erste Wanderung des Tages begann, und der Weg war das Ziel. Es gab nicht besonders viel zu sehen, aber am höchsten Punkt unseres Weges entdeckten wir ein Telefon, das einsam auf einer Bank lag. Weit und breit war niemand zu sehen, also nahmen wir es mit, um es später im Visitor Center abzugeben.
Als wir den nächsten Wanderern begegneten, waren sie nicht die Besitzer des Telefons, also gingen wir weiter. Plötzlich hörte ich ein merkwürdiges Geräusch hinter mir von Grit. Ich schaute fragend, und dann fiel es uns ein: der fremde Klingelton! 😅
Der Mann der Besitzerin suchte wohl seine Frau – oder das Telefon. Wir sagten ihm, dass wir es ins Visitor Center bringen würden. Kurz vor dem Ende des Trails, an einer Brücke, wo wir wieder rüber mussten, ging Grit voraus, um ein 360°-Video zu drehen. Ich folgte mit etwas Abstand. Da hörte ich eine Frau, die ihren Mann fragte, ob er das Telefon gefunden hatte. Der Rest des Gesprächs entging mir, aber ich kehrte um und fragte, ob sie ein Telefon vermisst. Und tatsächlich, sie war es! Gemeinsam eilten wir, um Grit einzuholen, die weiter vorne unterwegs war.
Nachdem wir Grit eingeholt hatten, bedankten sie sich herzlich bei uns, und wir kamen kurz ins Gespräch. Ihr Mann gab uns noch ein paar Wandertipps.
Als wir zurück am Auto waren, war es Zeit für eine Mittagspause. Zum Glück gab es Picknickbänke. Das Baguette, das wir dabei hatten, war eine ausgezeichnete Wahl. Leider fühlte sich Grit nicht besonders gut, und um keinen Hitzschlag zu riskieren, beschlossen wir, es ruhiger angehen zu lassen.
Ich versuchte, zwei Geocaches zu finden, aber entlang der Red Rock Loop Road gab es keine Parkmöglichkeiten. Wo etwas zu sein schien, standen Schilder mit „Private Property, No Trespassing“. Und auch wenn dort nicht explizit stand, dass geschossen wird, war klar, dass wir uns hier bei Trump-Wählern befanden – also lieber nichts riskieren. 😜
Einen Cache fanden wir dann doch, aber der Behälter war hinüber, und das Logbuch war unbrauchbar. Das dämpfte meine Motivation fürs Geocaching weiter, und wir beschlossen, dass wir uns ein Sundae bei McDonald’s verdient hatten.
Nach dieser süßen Belohnung schauten wir uns den Trail zur Devil’s Bridge an. Der Weg war 2,4 Meilen one-way, und es ging ordentlich bergauf. Mittlerweile war es 14 Uhr, und die Temperaturen kratzten an der 30-Grad-Marke. Jetzt loszulaufen wäre keine gute Idee. Grit wollte sich lieber im Hotel ausruhen – dem konnte ich nur zustimmen.
Bevor wir ins Hotel fuhren, schauten wir noch mal aus Neugier bei der Adresse der Bäckerei vorbei. Auch von der richtigen Seite angefahren, fanden wir nur ein Wohnhaus vor. Ein Sheriff oder einer seiner Deputies wohnte dort, wie der Wagen des Sheriff’s Office verriet. Nach Bäckerei sah es hier definitiv nicht aus. Aber immerhin wissen wir jetzt, wo wir Brot bekommen.
Den Plan, zum Sonnenuntergang zu wandern, verwarfen wir. Vier Kilometer auf einem uns unbekannten Trail im Dunkeln zu laufen, schien uns zu riskant. Leider war das Internet im Hotel eine Katastrophe – das teuerste Hotel unserer Reise, aber praktisch keine Bandbreite. Auch unsere T-Mobile-Karte brachte nichts. Das war echt nervig, da wir keine geeigneten Sunset-Spots recherchieren konnten.
Also fuhren wir gegen 16 Uhr wieder Richtung Sedona. Ein Aussichtspunkt, den wir auf dem Rückweg entdeckt hatten, ließ sich online nicht wiederfinden, und der andere Aussichtspunkt brachte auch nichts in Sachen Sonnenuntergang. Schließlich fuhren wir ins Zentrum von Sedona und machten einen Stopp, sobald wir wieder Internet hatten.
Es stellte sich heraus, dass der berühmte Sunset-Spot der Airport Mesa war. Der Ort ist berüchtigt – mehr muss ich nicht sagen, oder? Der Parkplatz kostete 3 Dollar, und die Autos stauten sich bis in die Einfahrt. Der Aussichtspunkt war völlig überfüllt, also drehten wir gleich wieder um.
Wir fuhren zum ersten Parkplatz des Devil’s Bridge Trail, wo Grit ihr Zeitraffer-Video vom Sonnenuntergang aufnahm. Für meine Kamera war der Standort zu langweilig – kein richtiges Motiv. Nach dem Sonnenuntergang fuhren wir zum anderen Parkplatz, von dem wir am Nachmittag nicht gestartet waren.
Hier war es mittlerweile leer, und man hatte eine gute Aussicht. Das könnte morgen eine Option sein. Wir warteten noch ein bisschen, bis die Nacht hereinbrach. Da uns die Moskitos zu fressen begannen, zogen wir uns ins Auto zurück. Ich nutzte die Zeit, um an meinem Handy den Bericht zu schreiben. Jetzt ist es 19 Uhr und stockdunkel – Zeit für die Kamera! 😉
Nach ein paar guten Aufnahmen – kein Wunder bei der Dunkelheit und der großartigen Aussicht auf die Milchstraße und den immer schwächer werdenden Kometen – machten wir uns auf den Heimweg, bevor uns noch der Nacken wehtat.
Zurück im Hotel holte sich Grit ihr Abendessen bei Panda Express, während ich mich auf eine Tasse Kakao und Marmorkuchen freute. Als Nachtisch gab es heute wieder einen Apfel.
Der Reisebericht wartete noch auf mich. Gestern hatte ich ein Video vorbereitet, aber ich konnte es nicht hochladen. Auch heute war das Internet extrem schlecht. Mobilfunk ging ebenfalls kaum. Das nervt. Ich musste die Bilder für den Blog stark komprimieren, damit sie überhaupt hochgeladen werden konnten.
Früher, vor Covid, waren viele WLANs hier offen, aber mittlerweile ist fast alles (vor allem in Hotels) passwortgeschützt. Nur in Restaurants gibt es meist noch offenes WLAN – zu den Geschäftszeiten.
Für morgen steht keine Aktivität zum Sonnenaufgang mehr an – wir schlafen aus. Aber wir suchen uns einen frühen Trail außerhalb des Parks. Mal sehen, was der Tag bringt…