Da wir heute den Sonnenaufgang im Bryce Canyon geniessen wollten, war das Handy auf 4.45 zum Wecken eingestellt. Nach dem obligatorischen Kaffee und einigen wichtigen e-Mails war es plötzlich schon wieder 6 Uhr. Ich brach hier aber noch nicht in Panik aus, da die Sonne erst nach 6 (ich stelle meine Uhr wegen 2 Tagen nicht extra auf Utah-Zeit um) aufgehen sollte. Auf dem Weg zum Sunrise Point wurde es aber plötzlich heller, da war mir klar, dass ich mich verschätzt hatte. Als ich am Sunrise Point ankam (man rast ja schliesslich nicht durch den Park – es liegen genug tote Rehe am Strassenrand), war die Sonne schon oben und die ersten Zuschauer gingen schon wieder (man konnte Worte wie „da komen die Spätaufsteher“ vernehmen – das wurmt einen…). Ok – der Sonnenaufgang ist vorbei, aber die besonders rote Färbung des Canyon bleibt vorerst. Also die geplanten Fotos gemacht – ich bekomme zuhause Arbeit für Wochen 🙂 . Nebenbei: Am Tag vorher sind wir bei 26/27°C gewandert. Als wir am Hotel in’s Auto sind waren es gerade 2,4°C, aber in der Sonne am Sunrise-Point war es gerade noch angenehm. Als ich mit den Fotos fertig war, ging es wieder ins Hotel zurück. Kaum hatte man den Sunrise Point verlassen, schon wurde es gleich wieder merklich kälter. Ich hatte mir das zum Glück aber schon gedacht und mich warm angezogen. Man will ja die leichte Erkältung, die man sich mit den Klimaanlagen in den letzten Tagen geholt hat, nicht noch verschlimmern, die vergangene Nacht hatte ich die Klimaanlage auch schon auf „Heizen“ umgestellt.
Im Hotel ein paar kostenlose Gespräche übers Internet, danach gepackt und ausgecheckt.
Nun ging es auf Richtung Zion Canyon, danach sollte noch Grafton, eine Ghosttown, besucht werden, bevor es nach St. George geht.
Nach ca 2h kamen wir im Zion Canyon an – wiedermal ein beeindruckender Anblick. Am Visitor-Center suchten wir erstmal einen Parkplatz. Da ich aus dem Reiseführer schon wusste, das es hier eng werden kann, überraschte es mich nicht, dass wir keinen freien Platz fanden. Die Einfahrt in den Park ist normalen Besuchern verboten, man kommt nur mit dem Shuttle-Bus rein. Nungut, Plan B: Wir fahren die Meile bis Springdale weiter, essen was und fahren von dort mit dem Shuttle in den Park. Zum Mittag fanden wir einen hübschen kleinen Diner (Blondies Diner). Wir nahmen einen leckeren Burger zum selber zusammenstellen – man bekam die Zutaten auf dem Teller und packt dann auf den Burger, was man gerne hätte, abgesehen vom Fleisch/Käse, das war schon auf der ersten Hälfte des Brötchens. Nach dem leckeren Mittag ging es ab zur Shuttle-Haltestelle, die nur ein paar Meter entfernt war. Knapp 2 min später waren wir schon am Visitor-Center, wo wir uns erstmal über einen Trail einigen mussten, da es jetzt schon unerträglich heiß und absolut windstill war, wobei der Parkrainger meine, daß es zu dieser Zeit recht „warm“ ist. Wir entschlossen uns, den Emerald Loop anzusehen, der war als nicht zu schwer eingestuft und etwa 1.2 Meilen lang (sollte etwa 1h) dauern. Also ab in den Shuttle und zur Zion-Lodge. Als wir dort aus dem Shuttle-Bus kamen, war es schon ziemlich heiss > 30°C, es sollten voraussichliche 35 werden. Grit hatte noch kein Base-Cap und wollte ohne nicht wandern – kein Problem, es gab ja einen Gift-Shop in der Lodge, also rein. Denn bei Ihren dunklen Haaren, brütet sie ja gleich doppelt als ich… Das Base-Cap war schnell gefunden, nachdem Grit sich noch ein wenig umgeschaut hatte, ging sie dann an die nächstgelegene Kasse. Die Kassiererin war schon etwas älter – soweit nicht weiter schlimm. Ich stand also etwas abseits und wartete. Und ich wartete weiter und es ging einfach nicht voran, also schaute ich mir die Szene etwas genauer an. 2 weitere Kolleginnen versuchten der älteren Dame wohl ein wenig unter die Arme zu greifen, allerdings wollte die das nicht zulassen, obwohl sie sichtbar nicht mit der Kasse klar kam. Als mir das klar wurde schaute ich mich im Laden um, da ich meinte, mehr als die eine Kasse zu sehen. Natürlich waren da mehr. Ich ging zu Grit und sagte, sie solle sich an der anderen anstellen, auch wenn die Schlange länger war. Dummerweise hatten die anderen an der Kasse in dem Moment die selbe Idee. Egal, dort ging es wenigstens weiter.
In der Zwischenzeit gaben die 2 Kolleginnen auf und eröffneten die 3. Kasse wieder. Und schon war die Schlange vor Grit kürzer.
Nach etwa einer Stunde verliessen wir nun endlich den Gift-Shop, es war jetzt 13 Uhr (14 Uhr nach MST). Wir gingen nun endlich Richtung Lower Emerald Trail, dort sollen 3 kleine Wasserfälle zu sehen sein. Eine halbe Stunde später kamen wir auch bei den Wasserfällen an, es waren nur 2 Überbleibsel davon zu erkennen. Momentan war nicht viel Wasser vorhanden. Also weiter am Trail. Theoretisch hätten wir jetzt zurückgehen sollen, da der Emerald Loop zum schwierigeren Upper Emerald Trail führte. Wir gingen aber Richtung Grotto Picnic Area weiter. Die war jedenfalls auch anstrengend, da sie auch einige Meter nach oben führte. Irgendwann hatten wir aber auch das geschafft. Direkt als wir den Trail verliessen, kam der Shuttle Bus Richtung Visitor Center an. Er war so freundlich und wartete auf uns (wir sind hingerannt, nochmal in der Hitze warten??? Nee).
Ca 16 Uhr (17 Uhr MST) waren wir endlich wieder am Auto. Gerade als wir den Zion Canyon verliessen, zogen dunkle Wolken auf. Wir kamen zumindest trocken gegen 17 Uhr (18 Uhr MST) in St. George an, während hinter uns sich immer mehr Wolken zuzogen und deutliche Regenschwaden sichtbar waren. Das Ramada Inn war direkt nach Verlassen der Interstate gerade über die Kreuzung gelegen. Wenige Meter daneben las ich „Zion Outlets“, was Grit’s Herzschlag gleich anhob. Nach Bezug des Hotel-Zimmers, welches wieder einwandfrei war, ging es also in die Outlets. Im Levis ging es erstmal rein, Grit suchte Jeans. Dummerweise suchte Sie eine Jeans, wo der Hosenbund in der Taille lag und nicht drunter – und das tragen die nicht in Amerika, so zumindest die Aussagen der Verkäufer… Jeder wollte gleich wissen, woher wir kommen 🙂 .
Im Outlet Center war jedenfalls nichts passendes zu finden. Auf der Strasse gegenüber fand sich eine andere Einkaufsmeile. Dort gab‘ es einen Store namens „Navy One“, wo sich der junge Verkäufer richtig Mühe gab‘ und dirigierte uns in die richtige Regalreihe. Nach endlosem anprobieren (so kam es mir jedenfalls vor 🙂 ) fand sie endlich ein paar Hosen die passten und gefielen. Nach dem Bezahlen gönnten wir uns noch ein Eis und fuhren wieder ins Hotel, wo ein gekühltes Miller Bier auf uns wartete und ich Nebenbei wieder einen Reisebericht erstellte. Die gekauften Postkarten blieben mal wieder auf der Strecke. Ich sollte die Fahrzeit als Beifahrer vielleicht mal nutzen…
Gefahrene Strecke: ca 140 Meilen
Hotel: Ramada Inn
Gesamtstrecke bisher: ca 1500 Meilen/2400 km