Die Nacht war kurz. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, aber ab 4:30 Uhr konnte ich sowieso nicht mehr richtig schlafen. Das Bett schaukelte zu sehr, wenn man sich umdrehen wollte.
Das Aufstehen fiel dadurch nicht besonders schwer. Die heiße Dusche war sehr angenehm, um in die Gänge zu kommen.
Noch bevor das Restaurant offen hatte, standen kurz vor 6 Uhr schon die ersten zwei hungrigen Gäste vor dem Eingang. Für den Preis des Frühstücks gab es angemessen viel zu futtern. Nicht, dass sich das bei mir lohnen würde. 🤪
Die Zeit reichte dann nur für einen Kaffee, den zweiten musste ich heute mal auslassen.
Um 7 Uhr erwartete uns der Shuttle-Bus zum Flughafen. Beim Check-out machte uns der Mitarbeiter noch darauf aufmerksam, dass der Shuttle-Bus bei der Rückreise nur bis 10:45 Uhr fährt. Mir war in dem Moment nicht bewusst, wann der Rückflug landet. Naja, ich habe ja drei Wochen Zeit, herauszufinden, wie ich sonst nach Raunheim komme.
Der Bus fährt seit einiger Zeit nur noch zum Terminal 1. Der Fahrer empfahl uns, den SkyTrain zum Terminal 2 zu nehmen, weil die Shuttle-Busse am Flughafen auf der anderen Seite einer Baustelle halten.
Also rein ins Terminal 1 und den Zugang gesucht. Der ist leider immer noch gut versteckt. Die Beschilderung für Terminal 2 und AiRail ist leider leicht misszuverstehen. AiRail ist der Zug zum Hauptbahnhof.
Nach einer großen Runde standen wir auf der anderen Seite der Baustelle, bei der Shuttle-Bus-Haltestelle. Nur 10 Meter weiter rechts war der Durchgang zur anderen Straßenseite. 🫣🤪
Wenige Minuten später kam der Bus auch schon an. Ich hatte nur ein dünnes T-Shirt und einen dünnen Pullover an und schwitzte schon, obwohl es draußen eigentlich frisch war.
Der Regen der Nacht hatte zeitig aufgehört, und der Himmel klarte auf. Das Wetter dürfte sicher für den Start okay sein.
Der Bus war heute nicht brechend voll, also definitiv die bessere Wahl als die Suche nach dem SkyTrain. Das gleicht eher einer Schatzsuche.
Der Bus brachte uns direkt zu den Schaltern von Delta Airlines. Dank Online-Check-in war das Gepäck auch ganz fix abgegeben, und wir mussten überhaupt nicht warten.
Nun musste ich erstmal den Pullover ausziehen, bevor wir weitergehen konnten. Im Terminal ist es ziemlich warm, und mir lief schon der Schweiß den Rücken runter. Dafür war es einfach zu früh!
Die Passkontrolle zur Ausreise war leer, und wir konnten ohne Wartezeit durch. Jetzt noch die Sicherheitskontrolle. Dieses Mal waren wir wohl nicht zu früh dran und durften direkt rein. Welch positive Überraschung: Alle elektronischen Geräte durften im Gepäck bleiben! Mit meiner bequemen Reisehose und ohne Gürtel war das die angenehmste Kontrolle in Frankfurt, die ich bisher hatte. Auch hier keine Schlange. Koffer aufs Band, durch den Scanner und am anderen Ende kurz auf das Gepäck warten. Fertig.
Direkt daneben war ein Duty-Free-Shop, der – dem Preis nach – wohl vergoldetes Wasser verkaufte. Grit holte sich erstmal eine Erfrischung. Bis zum Boarding waren es noch 1,5 Stunden.
Das Gate war zwar offen, wir mussten es nach 30 Minuten aber für eine weitere Passkontrolle wieder verlassen. Da wir sofort kapierten, was los ist (nichts Neues), waren wir schnell vor dem Gate-Eingang und ganz vorne in der Schlange. 😅
Nur wenige Minuten später saßen wir schon wieder und warteten auf das Boarding. Die Wartezeit konnte ich gut nutzen, um den ersten Teil des heutigen Berichts zu schreiben.
Das Boarding startete pünktlich, aber wir konnten erst mit 15 Minuten Verspätung los. Sie mussten erstmal jemanden finden, der die hintere Gangway vom Flugzeug entfernt.
Der Captain kündigte an, dass es über Europa unruhiges Wetter geben würde und wir in den nächsten zwei Stunden mit Turbulenzen rechnen müssten.
Da in Frankfurt alles so super glatt lief, würde es in Detroit dafür bestimmt spannend werden.
Mein neues Audio-Equipment fürs Flugzeug funktionierte super. Endlich mal kein rausgeschmissenes Geld. Das Noise-Cancelling war beeindruckend; man konnte die Filme in geringer Lautstärke schauen, und die Fluggeräusche waren nur leise zu hören.
Es gab direkt Rotwein als Getränk, der auch schnell wirkte. Ich schaffte keinen zweiten Film zu Ende. Aber die zwei Stunden waren auch nicht besonders angenehm. Im Sitzen schlafen ist einfach nicht mein Ding. Ich zog mir wegen der kühlen Lüftung die Decke über den Kopf, und so war das Klima erträglich.
Zu essen gab es – wie immer – Chicken or Pasta. Ich habe nur das Tiramisu weggeputzt und Grit den Rest gelassen. Warmes Essen geht im Flugzeug bei mir einfach nicht.
Kurz vor der Landung gab es „Pizza“. Der Teig war okay, aber beim Käse bin ich wieder bei der Kategorie „warmes Essen“ gelandet. Das gibt’s erst wieder in Las Vegas.
Der Landeanflug in Detroit war wie angekündigt turbulent. 20 Kilometer vorm Ziel rüttelte es ordentlich, aber nichts Beängstigendes.
Wir landeten pünktlich. Der Vorteil, wenn man nicht ganz hinten sitzt: Man kommt schneller raus und zur Schlange bei der Immigration. Heute waren nur zwei Officer für alle Nicht-Amerikaner da. Es zog sich etwas.
Kurz bevor wir dran waren, öffneten sich weitere Schalter, und wir wurden dort hingeschickt. Wenige Minuten später waren wir dran. Der Officer machte Fotos von uns und nahm Grits Fingerabdrücke. Der Scanner scheint für Riesen gemacht – Grit musste sich richtig strecken, um ihren Daumenabdruck hinzubekommen.
Noch ein kurzer Plausch, was wir so vorhaben, und wir konnten gehen. Grit hatte gar nicht bemerkt, dass meine Fingerabdrücke nicht interessiert haben. 😅
Unsere Koffer waren schon auf dem Gepäckband – eine positive Überraschung nach letztem Jahr. Allerdings kam mir bei meinem Koffer das Label entgegen. Ich klebte es nochmal an den Griff und muss das nach dem Zoll beim nächsten Mitarbeiter angeben, damit der Koffer nicht verloren geht.
Beim Zoll durften wir heute nicht einfach durch. Der Mitarbeiter vor dem Durchgang schickte uns zum Röntgen-Scan. Jetzt weiß ich, warum der da immer rumsteht. 😜
Also eine Kurve zum X-Ray-Scanner gelaufen. Die Mitarbeiter waren gut drauf. Grit wurde fotografiert (ich blieb wieder uninteressant 😅). Ihr Koffer war von Interesse, meiner nicht. Ihre Kamera-Selfie-Sticks waren auffällig, aber nicht verboten, also durften wir weiter.
Bei der Gepäckaufgabe meinte der Kollege nur „Das hält schon!“ und warf meinen Koffer aufs Band. Na hoffentlich…
Nächste Station war der Security-Check. Der war voll. Noch bevor wir am Eingang zur Schlange waren, stellte sich ein Mitarbeiter in den Weg und sagte, wir sollten zum Ausgang und dort zwei Treppen hoch zur Security – dort wäre es leer.
Also gingen wir das erste Mal durch den Exit, um gleich wieder den Eingang zum Flughafen zu nehmen. Natürlich war dort auch alles voll. So voll, dass wir auf die andere Seite des Flurs geschickt wurden, um dort zu warten.
Aber wir kamen dann auch irgendwann dran. Zumindest hatten wir genug Zeit und daher keinen Stress. Das Handgepäck kam – wie in Frankfurt – einfach aufs Band und durch den Scanner, ohne elektronische Geräte rauszuholen. Einziger Unterschied: Schuhe ausziehen.
Da wir immer noch nichts Verdächtiges dabei hatten, waren wir schnell durch.
Unser Terminal A war direkt dahinter, und wir mussten nur noch ein gutes Stück zum Gate A66 laufen. Dort fand gerade das Boarding für einen Flug nach Florida statt.
Grit besorgte sich erstmal was zu trinken und kam nach.
Die 3 Stunden, die noch übrig waren, gingen bis zum Boarding schnell vorbei. Auf jeden Fall war ich verdammt müde.
Überraschenderweise ist das Terminal für amerikanische Verhältnisse sehr warm – zu warm für den Pullover…
Nachdem wir unsere Plätze in der Boeing nach Las Vegas eingenommen hatten, bekam ich noch die Info, dass ein Gepäckstück an Bord ist. In Frankfurt waren es zwei Meldungen… 🤔
Ich kann jetzt eh nichts mehr ändern. Auch im Flugzeug war es unerwartet warm – den Pullover konnte ich gleich wieder ausziehen. In Las Vegas werde ich ihn eh nicht mehr brauchen.
Nicht lange nach dem Start drückte ich mir die Ohrstöpsel vom letzten Flug rein, die genauso gut funktionierten wie die ANC-Kopfhörer. Jetzt war ich auf keine akustische Begleitung aus, nur noch Augen zu und schlafen.
Vorher kam der Steward noch vorbei und bot Snacks an – aaaah, da waren leckere Schokokekse. 🤤 Das geht noch.
Ich hoffte nur, die Dame (drei Sitze pro Reihe, nicht Grit) neben mir im Schlaf nicht vollzusabbern… 😝
Tatsächlich war ich – so gut wie es eben geht – doch ganz schön weggetreten.
45 Minuten vor Las Vegas riss mich die Durchsage vom Captain, dass wir bald landen, aus dem Schlaf. Das sollte jetzt hoffentlich für einen Kurzeinkauf, was zu essen und die Fahrt zum Hotel noch reichen.
Die 45 Minuten bis zur Landung zogen sich im halben Dämmerungszustand dann doch ganz schön hin. Als wir endlich landeten, freute ich mich riesig auf ein richtiges Bett – auch wenn ich wohl nicht ewig darin schlafen würde. Jetlag…
Am Baggage Claim kam unser Gepäck dann auch recht schnell – vollständig – an. 😅
Wir konnten direkt raus zu den Shuttle-Bussen zum Mietwagenzentrum.
Auf der Fahrt dorthin fiel mir ein, dass ich den Online-Check-in bei Alamo (Skip the counter) vor der Abreise vergessen hatte. Hoffentlich ist da nicht zu viel los. Der Shuttle-Bus war ziemlich voll.
Die Leute rannten aber alle zu anderen Mietwagenfirmen oder direkt zum Parkdeck (wenn sie Skip the counter gemacht hatten).
Zum Glück war nur eine kleine Schlange bei Alamo. Nach 20 Minuten war ich dran. Der Agent versuchte mir nicht aufdringlich, irgendwelche Zusatzversicherungen aufzuschwatzen – ein „No, thank you“ reichte.
Einen Moment später hatte ich den Mietvertrag und konnte zum Parkdeck. Dort war eine kleine Schlange beim etwas ratlos schauenden Mitarbeiter, der versuchte, Autos ranzuschaffen. Es stand um die Zeit nicht mehr viel rum.
Die wollten bestimmt nicht alle unsere Kategorie, also bin ich einfach mal frech vorgegangen und habe gefragt, wie es bei unserer Kategorie aussieht. Er schickte uns auch direkt nach gaaaanz hinten – zu den Großen…
Wir hatten tatsächlich die Wahl. Es wurde ein amerikanischer Kleinwagen der Kategorie „F*ck you, Greta“ – ein Ford Expedition. Das Modelljahr und mehr war mir in dem Moment egal. Ich musste nur noch die nötigste Technik (Dashcam, Handy, Navi) einrichten, und dann konnte es losgehen.
Ruckzuck waren wir am Schalter bei der Ausfahrt vorbei und auf den Straßen von Las Vegas.
Der erste Weg war, eine Kleinigkeit für die Nacht zu kaufen – Wasser mit Sprudel und eine Tüte Äpfel wurden es. Der kleinste erste Einkauf ever… 🤣
Danach stand ein Burger auf dem Programm. Nach 22 Uhr ist selbst in Las Vegas die Auswahl gering – aber der Hunger musste noch gestillt werden. Da McDonald’s in der Nähe nur noch den Drive-Through offen hatte, ging es zu einem In-N-Out Burger in der Nähe des Hotels – da hatte ich vorher schon die Öffnungszeiten geprüft.
Das Auto-Navi lotste mich auf den Freeway. Erst nach dem Auffahren fiel mir auf, dass die Ausfahrt in alle Richtungen gesperrt war – das wusste das Auto-Navi aber nicht. Morgen muss ich dringend das Navi vom Handy verbinden.
Zum Glück ist die Navigation in Las Vegas einfacher als in Hannover. So konnte ich das Navi bei der nächsten Ausfahrt dann doch überzeugen, die Parallelstraße vom Freeway zurückzunehmen, statt wieder auf die I-15 draufzufahren.
An der ersten roten Ampel, wo ich rechts abbiegen musste, wartete eine ganze Kolonne von Autofahrern brav auf den Idioten ganz vorne (mich), der sich nicht traute, rechts abzubiegen. Ich hatte nicht geschaut, ob das an der Kreuzung verboten ist (sonst ist es erlaubt).
Nur eine Harley mogelte sich an mir vorbei. Man kennt das hier schon mit den Touris… 🤣
Erschöpft erreichten wir nur zwei Kreuzungen später das Hotel. Der Check-in ging schnell, und wir konnten direkt zum Zimmer vorfahren.
Bis jetzt hatte ich mit den Koffern kein großes Thema mit meiner Hand – aber bei den Treppen muss ich aufpassen. Das ist dann doch schon etwas anstrengender – aber ich schaffte auch das mit der nötigen Vorsicht ohne Schmerzen.
Endlich im Zimmer, freuten wir uns auf die Toilette und die Dusche.
Auch bei den einfacheren Hotelkategorien ist das Bad nicht mehr nur eine große Plastikkammer. Auch der Teppich ist nicht mehr Standard. Sauberes Laminat und Fliesen. Für die Amis bestehen noch geringe Chancen… 😅
Todmüde fielen wir dann gegen Mitternacht endlich ins Bett. Zuhause war es da schon wieder 9:00 morgens.
Fotos kommen noch…