Die Nacht war nicht besonders angenehm im Hotelzimmer. Jedenfalls war der Schlaf nicht sehr erholsam.
Das Treppenhaus nebenan machte starke Windgeräusche.
Um 6 Uhr war auch schon der Wecker gestellt und die Nacht vorbei.
Wir machten in Ruhe Frühstück, dann war die Zeit für das Shuttle auch schon gekommen.
Das startete nebenan beim Holiday Inn. Da die Plätze reserviert werden müssen, war unser Platz garantiert.
Recht schnell erreichten wir den Flughafen. Ich bekam den Tipp, den Skytrain, statt des Terminal Shuttle Busses zu nutzen.
Wir starteten also am Flughafen im Terminal 1 und suchten den Zugang zum Zug bei Terminal 1B.
Mit einigen Umwegen fanden wir den auch.
Irgendwie beschämend, wenn man das mit den Zügen in den USA vergleicht: es fuhr ein Zug mit mehreren Abteilen, aber nur eines war benutzbar.
Die Schlange war entsprechend lang – und wie oft üblich, wird auch vorgedrängelt.
Als wir endlich drin waren, fühlte ich mich an die Videos aus China erinnert, wo Uniformierte auch den letzten Millimeter mit Drücken von außen schließen und der Zug dann wirklich voll ist. Also kaum ein Unterschied zum Shuttle-Bus.
Immerhin kamen wir problemlos im Terminal 2 an. Hier wieder auf die 1. Etage, um die Koffer abzugeben.
Da auf dem Ticket (ich hatte gestern bereits Online eingecheckt) als Abflug-Gate „E1“ stand, ging es irrtümlicherweise zum Check-In für Terminal 2E. Ich dachte es mir aber schon, weil ich Delta nur in „D“ kannte. Dort stellten wir uns direkt an die Schlange für den Baggage Drop off an.
Einen Moment später sah ich dann den Eingang zur Schlange für „SkyPriority“ – die kürzer war.
Unsere Flugklasse war „SkyPriority“, also stellten wir uns da an.
Was soll ich sagen. Die Familie in der normalen Schlange hinter uns war vor uns dran.
Bei uns wurden die „DeltaOne“ Passagiere mit rein geschoben.
Außerdem bemerkte die Delta Mitarbeitern genervt, dass das Computersystem heute wohl extrem lahm ist, was wohl der Grund war.
Naja, Jammern auf hohem Niveau – es war akzeptabel. Wir hatten mehr als genug Zeit – bis zum Boarding waren noch mehr als 2,5h Zeit.
Die Passkontrolle zur Ausreise aus der EU funktionierte vollautomatisch einwandfrei. Die Polizisten zur Sicherung des Bereichs schauten gut gelaunt – nicht alltäglich und nett anzusehen.
Die Sicherheitskontrolle zum Gate durften wir aber noch nicht passieren: da darf man frühestens 2h vor Abflug durch. Grit nutzte einen Moment, wo der Angestellte, der das kontrollierte, abgelenkt war und zog durch. Für mich reichte es nicht: „Detroit? Nee, da komm in 20 Minuten wieder her!“. Ich hab Grit netterweise nicht verpfiffen. 😛
In der Nähe war ein Bereich zur Erholung. Dort setzte ich mich die 20 Minuten hin und ging dann erneut rein. Dieses Mal war er abgelenkt und hat mich nicht kontrollieren können – nach der ersten Abfuhr wollte ich das aber eh nicht probieren, ihn zu bescheissen. 😇
Das Gate war noch nicht offen, also mussten wir noch einen Moment im Flur davor warten – es ist halt Frankfurt.
Das Boarding startete erst 20 Minuten später, als geplant – und damit verzögerte sich der Start.
Der Captain meinte, dass er das wieder raus holt.
Immerhin kamen wir dann ohne Verzögerung auf die Startbahn. Hier hatte ich endlich ein erstes Urlaubskribbeln im Bauch. Keine Aufregung und auch den Start selbst merkte ich kaum im Bauch – das Gefühl kannte mein Körper also noch. Da Grit dieses Mal den Fensterplatz hatte, war bei mir auch nicht viel mit schauen los. In der Kabine waren sowieso die Sonnenblenden an (fast) allen Fenstern geschlossen.
Ich begann das In-Seat Entertainment zu erkunden. Es waren viele Filme und Serien nur in Englisch verfügbar. Die meisten Untertitel waren nur in Englisch. Für mich jetzt kein Problem.
Ich war etwas enttäuscht, weil in der Klasse über uns (nicht DeltaOne) schon Getränke serviert wurden, wir aber nur eine Flasche Wasser bekamen – das war auch schonmal anders.
Eine Stunde nach Start gab es dann „Chicken or Pasta?“. Grit wie üblich Chicken, für mich die Pasta.
Meine Pasta war ordentlich in Öl getränkt. Absolut nicht meines. Aber wegen des Essens fliege ich ja auch nicht.
Mein Plan war, zu hungern. Je weniger drin ist, desto weniger will irgendwann wieder raus. 😜
Hier gab es dann auch alkoholische Getränke. Ein Rotwein jetzt und noch einer etwas später sorgten dann auch für Müdigkeit.
Relativ schnell und oft ging das „Anschnallen“ Symbol an. Es war heute ein turbulenter Flug.
Nach 4h Medienkonsum machte sich der miese Schlaf (und der Wein) bemerkbar und ich versuchte irgendwie zu schlafen.
Ich fragte mich, wo denn der größere Verstellwinkel der Comfort+ Sitze sein soll. Irgendwie ist nur etwas mehr Beinfreiheit geblieben.
Richtig schlafen war nicht. Des Öfteren wünschte ich mich in mein eigenes Bett zurück – oder nach Las Vegas ins Bett.
Auf Höhe von Alaska wurden die Turbulenzen dann noch heftiger. Es ging merklich einige Meter abwärts. Der Captain meldete sich, dass er eine neue Flughöhe bei der Flugsicherung anfragt.
Dem Gefühl nach stiegen wir kurze Zeit später auch etwas höher. Ich hatte zwischendurch einen Blick auf den Flugstatus geworfen, da waren wir auf 12km Höhe, statt die üblichen 10 Komma noch was.
Die Turbulenzen blieben, aber wieder etwas weniger doll.
Eine Stunde vor der Landung gab es dann das zweite Menü. Dieses Mal „Spicy chicken spring roll“ oder Irgendein Spinatgebäck.
Das ganze Flugzeug roch schon eine Weile danach und meine Nase sagte mir, dass ich das nicht mag. Immerhin war die Mousse genießbar. 😅
Die Zeit bis zur Landung zog sich etwas, aber irgendwann war es endlich so weit.
Das Deboarding lief auch gewohnt routiniert ab. Ich war gespannt, wie mittlerweile die Immigration gehandhabt wird.
Wir mussten jedenfalls kein Formular mehr für den Zoll ausfüllen.
Als wir den Immigration-Bereich erreichten, erkannten wir fast alles sofort wieder.
Mein Blick schweifte und suchte die Automaten für den Pre-Check. Die waren nirgends zu sehen. Anscheinend geht man wieder direkt zum Officer am Schalter.
Es waren keine Leute vor uns – das machte hoffnungsvoll. Der Weg durch die Absperrungen für die Führung der Schlangen war auch länger, als wir warten mussten. Das ging wirklich fix.
Ich hatte kaum Zeit, den Pass aus meinem Rucksack zu holen, da waren wir schon dran.
Der Officer fragte, wie lange wir bleiben und was wir so vor hatten. Kein Fingerabdruck – nur ein schnelles Foto zum Abgleich. In vielleicht 2 Minuten waren wir fertig. Als ich mich bedankte und meinte, dass das meine schnellste Einreise ever war, musste er auch lachen.
Und dann… Das Gepäckband war direkt hinter der Immigration.
Die Koffer brauchen schon einen Moment. Ich weiß nicht genau, wie lange das Gepäckband brauchte, bis es los lief. Vielleicht 15 Minuten.
Es kamen Koffer. Zuerst für die erste Klasse. Unser Gepäck war auch „Priority“. Es kam aber nicht.
Irgendwann kamen keine Koffer mehr und es standen noch einige Leute rum und warteten.
Auf dem Monitor zum Gepäckband stand eine Zahl in der letzten Zeile, deren Titel ich nicht vollständig lesen konnte: 2/3
Ich vermutete, dass 1/3 des Gepäck fehlte.
Wir ließen uns nicht entmutigen und warteten. Einige andere hatten aber nicht so viel Zeit für ihren Anschlussflug. Die wurden nervös und moserten. Ich bekam mit, dass man nachfragte und auf Antwort wartete. Mehr nicht. Knapp 45 Minuten später stoppte das Band wieder, aber kein Gepäck.
Die Stimmung bei einigen Leuten war ziemlich mies.
Wir konnten nichts ändern. Das Schlimmste wäre jetzt eine Umbuchung, da die geplante Ankunft in Las Vegas eh schon so verspätet wäre. Ohne die Koffer könnten wir aber auch nicht einreisen.
Man fühlte sich fast so, wie im Film „Terminal“…
Etwa 30 Minuten später startete plötzlich das Band wieder – Hoffnung kam auf. Und tatsächlich – große Freude, als die Koffer endlich auf das Band kamen.
Keiner hat je erfahren, was das Problem war.
Der Rest war easy: die ganze Truppe „rannte“ durch den Zoll – da hat kaum einer was zu verzollen… 😉
Die Abgabe des Gepäcks ist dann nur ein weiteres Band, wo die drauf geworfen werden.
Da meine Nase mich selbst nicht mehr ertrug, wartete ich dringend auf meinen Koffer und ein frisches Shirt. Das holte ich mir jetzt schnell raus und der Koffer ging auf seine Weiterreise.
Der nächste Punkt war der Check bei der Security. Im Gegensatz zu Frankfurt musste ich nicht sämtlichen elektrischen Geräte einzeln in Boxen packen – einfach alles in Boxen. Aber inkl. der Schuhe.
Da ich mich noch nicht umgezogen hatte und elendig durchgeschwitzt war, hatte der Bodyscanner etwas zu meckern und wurde ich selbst auch nochmal extra abgetastet. Aber sonst kein Thema.
Boxen kamen raus, alles fix eingepackt und ab zur Airtram – hier dann das komplette Gegenteil zu Frankfurt. Es waren ausreichend Wagen da, kein Gedränge. Angenehme 2 Minuten später waren wir am Abfluggate nach Las Vegas.
Die Toilette war um die Ecke und ich konnte endlich mein T-Shirt wechseln – endlich wieder menschlich riechen… 😁
Das Boarding startete wie geplant, ebenfalls der Flug. Ich war so fertig, dass ich direkt nach dem Start schlafen wollte.
Ich döste vor mich hin. Es waren vielleicht Momente, in denen ich weg war.
Die 4 Stunden zogen sich richtig wie Gummi.
Irgendwann waren die dann endlich um.
Grit hatte wieder die Chance am Fenster was zu sehen – Las Vegas in Dunkelheit – inkl. der neuen Sphere.
Nach der Landung bekamen wir natürlich beim Taxi einen Parkstopp aufgebrummt, weil unser Zielgate durch ein anderes Flugzeug belegt war.
20 Minuten später wurde es dann wohl endlich entfernt und wir konnten andocken.
Der Weg durch den Airport kam uns bekannt vor. Die Spielautomaten am Gate waren jetzt größer, heller und bunter, als beim letzten Mal. 😉
Unser Gepäckband kam immerhin fix an. Nachdem alles da war, liefen wir direkt zum Shuttlebus zum Rental car center.
Hier wartete dann wieder eine lange Schlange auf uns – so lang hatten wir das nicht in Erinnerung. Aber es war gut organisiert. Wir warteten wieder um 20-30 Minuten, bis wir in einen Bus steigen konnten.
Die Fahrt zum Center dauerte so 10 Minuten. Teilweise kannten wir es, teilweise ist es anders.
Ich musste den Mietvertrag entweder am Schalter oder am Automat abholen. Ich hatte den Check-In schon zuhause erledigt.
Beim Automaten (die Schalter waren gerade belegt – so konnte ich direkt loslegen) musste ich zwar alle beantworteten Fragen nochmal durchgehen, aber immerhin waren die Felder schon ausgefüllt.
Einen halben Meter Ausdruck des Mietvertrags später durften wir zur Garage.
Wir wurden direkt zu unserer Mietwagenreihe gewiesen, wo wir uns einen aussuchen durften.
Es waren im Grunde nur 2 Wagen da: ein Nissan Murano und ein GMC.
Der Nissan hatte eine üble Schramme und sah innen ziemlich abgerockt aus. Also bevorzugte ich den GMC. Da dort unser Koffer nicht in den Kofferraum längs rein passte, prüften wir den Nissan nochmal.
Da passte es – der hatte also mehr Platz.
Kurz nach uns kam eine andere deutsche Familie an, der dann der GMC blieb.
Wir saßen beide schon in unseren Wagen, da kam ein neuer zwischen uns rein – GRÖSSER! 😍
Grit hechtete schon hin, da bemerkte man den Fehler, dass der Wagen in der falschen Reihe stand (Fullsize, statt Standard). Also blieb alles beim Alten.
Ich mühte mich mit meinem Telefon vergeblich ab, Android Auto zum Laufen zu bekommen. Es wollte nicht.
Ok. Jetzt nicht noch mehr Zeit verlieren – wir waren HUNGRIG! 🐺
Also ging es los mit Navigation am Telefon.
Bis zur Ausfahrt: dort standen schon 3 Fahrzeuge – einige Zeit.
10 Minuten später machte man dann endlich einen weiteren Schalter auf und winkte die Fahrzeuge hinter Nummer 1 rüber.
Nach weiteren 5 Minuten stieg unsere Nummer 1 aus und lud das Gepäck aus. 😝
Man winkte den Wagen vor uns und unseren zum nächsten Schalter. Aber da kam schon ein neuer Wagen für die Nummer 1 bei uns an und machte das Chaos perfekt.
Ersatzwagen rangierte, Nummer 1 rangierte…
Einen Moment später durften wir dann zu Schalter 3 und waren dann halbwegs schnell dran.
Die böse Schramme wollte ich auf jeden Fall mit angeben, nicht, dass ich dann bezahlen darf.
Aber die Dame war wohl die Managerin und bekam laufend weitere Störungen gemeldet.
Keine Ahnung, wie lange wir dann gebraucht hatten, bis wir fertig waren.
Ankunft Las Vegas: 20:25 geplant – Verlassen des Mietwagencenters – irgendwann bei 22:15.
Einkaufen war erledigt – wie wir. Nur noch Hunger und Bett!
Ein Wendy’s war als Ziel in der Nähe vom Hotel auserkoren – nur Drive through. Restaurant geschlossen.
Der Gemischtwarenladen auf der anderen Seite der Straße hatte nicht wirklich was genießbares.
Wir endeten im Burger King Drive Through, der fast nebenan beim Hotel war. Dass ich an der Lobby noch einen Moment wegen technischen Problemen warten musste, war dann wirklich kein Problem mehr.
Wenn ich auf dieser Reise bisher schon was gelernt habe, dann Geduld! 😜
Bilder kommen noch nach…