Tag 04 – 15.10.2024 Death Valley National Park [Update #2]

Nachdem ich gestern kurz nach 22 Uhr quasi ins Koma gefallen war, habe ich bis zum Jetlag-Erwachen recht gut geschlafen.
Grit sprang zwar mitten in der Nacht auf, weil sie neben der Klimaanlage fror. Unsere Bettdecke war nur ein hauchdünnes Stück Stoff.

Bei 77°F (25°C) war die Nacht erträglich, und im Death Valley soll die Temperatur bis 7 Uhr morgens auf 21°C sinken. Die Klimaanlage sprang dann auch nur noch selten an.

Ich wurde das erste Mal gegen 4:30 Uhr wach, konnte aber noch bis etwa 5:30 Uhr weiterdösen, bis es dann nicht mehr ging. Da Grit noch vor sich hin grunzte, beschäftigte ich mich ein wenig mit meinem Telefon, bis sie kurz vor 6 auch munter wurde.
Von Zuhause kam ein technischer Notruf – zum Glück konnte ich über das Internet schnell anrufen.

Für den Reisebericht blieb dann allerdings nicht mehr genug Zeit. Frühstück gibt es ab 7 Uhr, und ab 8 Uhr macht das Visitor Center in Furnace Creek auf – da mussten wir zuerst hin, weil wir noch keinen Eintritt bezahlt hatten.

Das Frühstück war eine Enttäuschung. Hätte ich nicht überhört, dass es 10$ pro Person kosten soll, wären wir gar nicht in die Falle getappt.
Anscheinend war kein Koch da, also gab es nur ein Continental Breakfast. Selbst für diese Verhältnisse war es mager: Es gab z. B. kalte gekochte Eier, aber keinen Toast, keine Bagels oder irgendetwas, womit man die Eier kombinieren konnte. Dazu gab es Obstbecher, Joghurt, Müsli und Donuts bzw. Muffins.

Satt wurden wir für das Geld jedenfalls nicht. Das Frühstück können wir uns morgen sparen und stattdessen auf dem Zimmer essen. Das passt auch besser in unseren Plan.

Nach dem „Frühstück“ machten wir uns auf den Weg. Der Ranger im Visitor Center in Furnace Creek wollte genau wissen, wohin wir noch fahren wollen.
Ich erklärte ihm, dass unser Interagency Pass für die diesjährige Tour knapp kalkuliert ist – wir wissen ja noch nicht genau, wie viele Nationalparks es werden. Aber wenn wir ihn nächstes Jahr nochmal verwenden können, rechnet sich das schon. Der Ranger meinte es gut und gab mir noch einige Tipps für Nachtfotografie, da wir heute tagsüber nicht viel vorhaben.

Unser nächstes Ziel war das Badwater Basin – der tiefste Punkt Nordamerikas, 86 m unter dem Meeresspiegel. Eine große Salzebene, auf der vor einigen Monaten nach einem Unwetter noch Wasser stand. Im Gegensatz zu unserem ersten Besuch waren wir diesmal hervorragend vorbereitet und wussten genau, worauf es ankommt.

Mit Sonnenschutz und passender Kleidung ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Wir hatten zwar keine große Wanderung vor, wollten aber ein paar Meter für Fotos hinauslaufen.
Die Schilder warnten vor Wanderungen nach 10 Uhr. Wir waren gegen 9:20 Uhr da, und der Zugang lag noch im Schatten der Berge hinter uns. Nach ein paar Fotos spazierten wir etwa einen Kilometer auf die Ebene hinaus. Die Temperatur war noch erträglich, aber man merkte, wie stark die Sonne die helle Fläche aufheizte.
Gemütlich gingen wir zurück zum Parkplatz, der nun, etwa 30 Minuten später, deutlich belebter war. Jetzt trudelten die Touristen langsam ein.

Weiter ging es zum Artists Palette Drive – eine Straße durch Hügel, die in unterschiedlichsten Farben in der Sonne erstrahlen.
Grit wollte ihre 360°-Kamera mit Stick aus dem Auto heraus ausprobieren. Praktischerweise hat unser Ford ein großes Schiebedach, und so fuhren wir mit etwa 30 km/h die Straße bis zum Ende. Mit der Aufnahme im Kasten ging es weiter.

Wir machten noch einen Stopp in der Furnace Creek Ranch. Erinnerungen an unsere erste Übernachtung hier kamen hoch. Wir wollten im General Store nach etwas für ein Mittagsbrot suchen, aber die Auswahl war gering. Also blieb es beim Butterbrot zum Mittag.

Eine halbe Stunde später kamen wir wieder in unserem Zimmer in Stovepipe Wells an. Das Housekeeping war noch nicht durch, also warteten wir im Zimmer, dass jemand klopfte. Es passierte aber bis kurz nach 12 nichts – der Housekeeping-Wagen stand allerdings direkt vor unserer Tür.

Also gingen wir nochmal in den Saloon – vielleicht sind die ja schüchtern.

Im Saloon roch es so gut nach Essen, dass ich mir doch einen Burger gönnte und Grit eine „kleine“ Portion Onion Rings. Das artete wieder in ein großes Fressen aus. 😂
Zusammen mit dem Frühstück waren wir schon wieder bei 50$ für Essen. Das reichte für heute, zum Sattbleiben. Eigentlich hatten wir nicht vor, so viel für Essen pro Tag auszugeben.

Nach dem Mittag war das Housekeeping bei uns durch. Mehr oder weniger – der Müll war weg, das Trinkgeld lag noch auf dem ungemachten Bett, und gesaugt war auch nicht. Na ja…

Jetzt nutzte ich die Zeit, um mich um den Blog zu kümmern.
Ach ja – im Badwater fiel mir auf, dass ich tatsächlich etwas vergessen habe: den Schultergurt für die Kamera. Der muss wohl zu Hause liegen. Jetzt muss ich die Kamera ständig in der Hand tragen – wie nervig!
Da Walmart nichts Passendes hatte, griff ich auf die globale Lösung zurück – Amazon. 😅 Die hatten den gleichen Gurt für 16$, und mit einem Aufpreis von 3$ für den Versand kommt er morgen ins Hotel in Palm Springs. Hoffentlich klappt das so gut wie beim letzten Mal.

Unser Plan für den Abend ist, auf den Sonnenuntergang zu warten und dann zu den Mesquite Sand Dunes zu fahren, um dort bis in die Nacht hinein zu fotografieren. Der frühe Sonnenuntergang passte uns gut in den Kram.
Den Reisebericht habe ich bis dahin schon geschrieben. Vielleicht schaffe ich es diesmal, für morgen früh alles fertig zu bekommen.

Morgen früh geht es dann vor Sonnenaufgang zum Zabriskie Point – das sollte machbar sein. Dafür müssen wir allerdings schon um 5:30 Uhr aufstehen. Immerhin verpassen wir so kein Frühstück. 🤣

Wir starteten etwas zu spät zu den Dünen, sodass für Fotos kaum mehr Zeit blieb. Wir suchten uns also eine abgelegene Düne Richtung Osten.
Jetzt kam sowieso erst die Goldene Stunde, und danach die Blaue Stunde. Wir genossen die Ruhe – andere Menschen waren zwar in Sicht-, aber außer Hörweite.

Mit der Zeit wurde es immer dunkler, abgesehen vom Vollmond. Ich kontrollierte die Taschenlampen, aber wenig später stellte sich heraus, dass wir sie gar nicht brauchen. Der Mond war so hell, dass wir gut sehen konnten. Nach und nach erschienen auch die Sterne.
Grit entdeckte auf ihrer Aufnahme den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS). Ich schaute auf meinem letzten Foto und auch da war er. Ein Blick in den Himmel – tatsächlich, sogar ohne Brille konnte ich ihn sehen.

Wir warteten noch, bis der Mond weiter hinter den Horizont sank. Die Milchstraße war allerdings mit bloßem Auge kaum zu sehen – der Mond war einfach zu hell. Auf den Kameraaufnahmen ist sie jedoch sichtbar.

Kurz vor 8 Uhr entdeckten wir nichts Neues mehr und machten uns, wie die anderen um uns herum, auf den Rückweg zum Auto. Wir waren nicht weit entfernt und waren in wenigen Minuten am Auto und zurück im Zimmer.

So spät im Jahr ist das wirklich angenehm, wenn man auf solche Aufnahmen aus ist.
Sonnenaufgang ist morgen kurz vor 7 Uhr, und für den Zabriskie Point brauchen wir etwa 40 Minuten. Wenn wir um 6 Uhr losfahren, sollte das reichen. Der Jetlag wird uns sicher wieder behilflich sein.

Heute Abend versuche ich nun, den Reisebericht fertigzubekommen. Die Fotos und Videos sind dabei die großen Zeitfresser!

Update: Nur eine kleine Vorauswahl an Bildern. Mehr kommt noch…
Bilder+GPS hinzugefügt

20241015  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten