Nachdem ich gestern Abend die Bearbeitung der Fotos für den Reisebericht aufgegeben hatte und lieber ins Bett gegangen bin, wartet heute noch Arbeit auf mich. Ich wurde wieder gegen 4:30 Uhr wach, und auch Grit hat nicht mehr tief geschlafen.
Clevererweise haben wir über Nacht den Deckenventilator eingeschaltet und die Klimaanlage ausgeschaltet. Es war zwar warm, aber ohne das laute Geräusch der Klimaanlage konnten wir besser schlafen.
Wir machten uns langsam fertig und konnten schließlich schon um ca. 5:40 Uhr starten. Wir mussten fast 70 km bis zum Parkeingang im Osten fahren, um den Zabriskie Point zu erreichen. Draußen war es noch schön dunkel, aber am Horizont konnte man die Sonne schon erahnen. Nach etwa 40 Minuten erreichten wir unser Ziel.
Mittlerweile war es schon zu hell, um die Sterne zu sehen. Wir suchten uns einen Platz am Aussichtspunkt. Ich wählte einen Platz ganz am Anfang, von dem aus man das berühmte Profil des Zabriskie Point im Blick hatte.
Leider gab es auch hier die Touristen, die sich nicht um andere scherten und sich einfach etwas weiter unten, mitten ins Motiv, stellten. Zum Glück konnte ich an meiner Position den Bereich ohne Trampelpfad ins Visier nehmen. Ich musste nur darauf achten, nicht gerade dann den Auslöser zu betätigen, wenn Touristen unterhalb meiner Kamera zur besten Zeit vorbeigingen. Grit machte eine Zeitrafferaufnahme mit ihrem Stativ-Telefon und hatte das gleiche Problem.
Ich machte nicht allzu viele Fotos – ich schaffe es ohnehin nicht, alle durchzusehen, um das beste Bild auszuwählen. Weniger Bilder bedeuten weniger Qual der Wahl.
Nachdem Grit auch der Hunger gepackt hatte, stoppte sie ihre Aufnahme, und wir machten uns gegen 7:40 Uhr auf den Rückweg zum Hotel. Ich hatte nicht erwartet, dass wir so lange bleiben würden.
Zurück im Zimmer wurde die morgendliche Hygiene nachgeholt, und es gab endlich Frühstück. Im Saloon holte ich mir nur einen Kaffee. Das Frühstück machten wir mit unseren selbst mitgebrachten Lebensmitteln im Zimmer.
Ich schaffte es nicht, die Fotos vom Reisebericht des Vortages vollständig zu bearbeiten. Um 10:30 Uhr musste ich abbrechen, da wir das Zimmer bis 11 Uhr verlassen mussten. Unsere Sachen hatten wir vorher schon zusammengeräumt, sodass wir nur noch die Technik zusammenpacken und ins Auto einladen mussten.
Kurz vor 11 Uhr checkte ich das Zimmer aus. Danach machten wir noch einen kurzen Einkauf im General Store (Eis für die Kühlbox und ein bisschen Mojave Gold für den Weg… 😜) und dann ging es los.
Dummerweise hatten wir nicht an später gedacht – sprich: Mittagessen.
Auf der Fahrt aus dem Tal des Todes stellte ich fest, dass T-Mobile USA noch eine ganze Weile keine Netzabdeckung hatte. Theoretisch sollte unsere Reise-SIM auch über das Verizon-Netz roamen – aber offenbar sah Verizon das anders. Nächstes Jahr schaue ich mich wohl doch nach AT&T um.
Erst etwa 20 km später, als wir Ridgecrest passierten, hatten wir wieder Netz. Wir hatten beide Lust auf Pizza. Die Google-Suche ergab gleich drei Pizzerien in Ridgecrest, aber nochmal 20 km zurückfahren? So hungrig waren wir dann doch nicht. 🤪
Also weiter zum Essen: Auf dem Highway 395 gab es nur bei Kramer Junction etwas, aber keine Pizza. Also mussten wir bis Hesperia durchhalten – das waren noch etwa 100 km, aber dort gab es wieder Auswahl.
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir schließlich einen Pizza Hut in Hesperia. Der Hunger war groß – aber es ist nie eine gute Idee, hungrig Essen zu bestellen. Wir wählten zwei Medium-Pizzen, die stolze 43 $ kosten sollten. Die Dame machte uns dann das Angebot, zwei Large-Pizzen zum Preis von einer zu nehmen. Ich dachte, ich hätte mich verhört, aber das Angebot klang sinnvoll. Es kostete nur 25 $. Auf der Quittung standen tatsächlich zwei Large-Pizzen. Dass wir keine zwei Pizzen essen würden, war uns klar. 🤣 Da wir die Pizza ohnehin nur im Pappkarton serviert bekamen, aßen wir eine vollständig auf – mit den letzten Kräften. Morgen gibt es also nochmal Pizza – und dann reicht es wohl auch für den Rest des Urlaubs. 😝 Immerhin haben wir nun günstig Verpflegung für zwei Tage.
30 Minuten später ging es weiter nach Palm Springs. Wir wechselten die Plätze – Grit war bis hierhin gefahren. Es lagen noch etwa zwei Stunden vor uns, durch den östlichen Großraum von Los Angeles – San Bernardino – und es war Rush Hour.
Der Verkehr lief jedoch weitestgehend flüssig. Dank der Fahrassistenzsysteme unseres Autos waren auch kurze Stop-and-Go-Abschnitte kein großes Problem – das Auto fuhr fast von allein, bestand aber darauf, dass ich die Hände am Lenkrad behalte. 🙄🤣 Nein, dem Spurassistenten vertraue ich mein Leben definitiv nicht an. 🙅♂️
Im Raum San Bernardino war es fast neblig. Die Wolken hingen wie ein riesiger Schleier im Tal. Was wir nicht bemerkten, war der starke Wind, der uns in Palm Springs kurz nach unserer Ankunft gegen 17 Uhr begrüßte.
Das Einchecken im Hotel ging schnell, und mir wurde sofort meine Amazon-Lieferung überreicht – es hat also wie immer perfekt geklappt.
Unser Zimmer lag im Erdgeschoss. Die Tür war zwar auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes, aber wir hatten eine große Schiebetür direkt zum Parkplatz, sodass wir unser Gepäck ganz schnell ins Zimmer bringen konnten. Das Zimmer war schön groß und wieder mit Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine ausgestattet.
Wir brauchten noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Walmart. Grit hatte die Einkaufstaschen vergessen, in denen wir unsere Lebensmittel zwischen den Hotels transportieren. Außerdem sollte es jetzt doch eine neue Kühltasche werden – die alte war etwas zu klein und undicht. Nach etwa 45 Minuten waren wir wieder zurück im Hotel.
Ich machte mich an den Laptop. Ich wollte zuerst die Daten für die Wanderung im Mount San Jacinto State Park für morgen prüfen – unser erster Park, als wir 2008 das erste Mal in den USA waren.
Mit Entsetzen stellte ich fest, dass die Seilbahn wegen Wartungsarbeiten bis zum Ende der Woche geschlossen ist. Damit ist die Planung für morgen hinfällig. Was wir stattdessen unternehmen, weiß ich noch nicht. Die Müdigkeit raubt mir die Kraft für Überlegungen. Nicht einmal der eigentlich leckere Instantkaffee aus dem Walmart hilft. Ich muss ihn schwarz trinken, weil unsere H-Milch im Death Valley wohl schlecht geworden ist. Saure Sahne passt nicht zum Kaffee. 🤣 Also müssen wir nochmal in den Walmart.
Jetzt kämpfe ich mich noch durch die Fotos von gestern, um den gestrigen Bericht zu aktualisieren. Die heutigen Bilder werde ich morgen bearbeiten. Auf jeden Fall wird morgen (hoffentlich) ausgeschlafen und der Tag entspannt angegangen. Vielleicht bleiben wir auch einfach mal im Hotel – so schlecht ist es hier ja nicht.
Update: Bilder und GPS