Gestern Abend habe ich mich mit vollster Entschlossenheit auf die Bilder und Reisebericht gestürzt.
Ich habe da auch einige Arbeitserleichterungen für das Blog hinbekommen, was die Untertitel der Fotos angeht. Da ich per GPS alle Bilder tagge (ab heute endlich wieder 🙂 ), bekomme ich auch die Ortsinformationen automatisiert hinterlegt. Jetzt muss ich nur noch den Schalter finden, der diese Daten auch noch auf dem Server anzeigt.
Als ich mit allem fertig war, bin ich laut Facebook-Zeitstempel wohl nach 23:30 Uhr ins Bett. Dementsprechend schlief ich heute tatsächlich bis 6:30 Uhr durch.
Deshalb hieß es heute – aufstehen, denn ich habe Hunger.
Das Frühstück war das gleiche wie gestern. Nur der Toast war heute etwas dunkler.
Ich habe mich auch endlich mal an Cornflakes ran gewagt. Wollte mal wissen, warum das so beliebt ist. Naja, ich hab’s nicht rausgefunden. Ich kann darauf verzichten.
Da hätte ich lieber ein Buttertoast und ein Ei. Den Buttertoast bekam ich.
Ok, wir hätten auch 2 Blocks weiter zu Denny’s fahren können. Ich beschwere mich nicht, für das Geld war es absolut in Ordnung.
Da heute nur ein Fahrtag war, bereitete ich noch ein paar Planungen am Rechner vor, da wir im Death Valley ohne Internet auskommen müssen.
Leider musste ich feststellen, dass ich Alcatraz total verpeilt hatte. Die Night-Tour ist bis Mai scheinbar ausgebucht. Da ich die Sky-Line von San Francisco von Alcatraz aus fotografieren wollte, kann ich das streichen. Die Tour war damals an sich auch ziemlich cool gewesen – für unsere Zeit gibt es gar keine Termine. Schade.
Ich werde mir dann wohl etwas anderes einfallen lassen. Nördlich der Golden Gate Bridge könnte das evtl. was werden, oder irgendwo östlich der Golden Gate.
Gegen 10 Uhr war ich dann auch mit der Datensicherung der Dashcam-Videos fertig, damit konnten wir endlich das Auto beladen.
Am Auto fiel mir dann die gestern umgekippte Kühlbox wieder ein.
Das Eis darin war zu Wasser geworden (wen kann ich da verklagen?). Umgekippt heißt, das Wasser war nicht mehr in der Box – das Auto sollte vermutlich dicht sein.
Wo war es dann? Ich klappte mal einen Sitz der 3. Reihe hoch und fand das ehemalige Eis. Nein, keine Pfütze. Es hatte es sich im Sitzpolster gemütlich gemacht… :-/ .
Es sind zum Glück Ledersitze, also bekommt man nicht sofort einen nassen Arsch.
Hochgeklappt tropfte das Wasser dann so allmählich runter. Leider wollte ich gerade die Koffer einladen, also Sitz wieder runter…
Zum Glück fahren wir heute ins Death Valley. Dort werden wir die Fenster hinten nach außen klappen und hoffen, dass die Hitze ihr Werk vollbringt. 😀
Das ist der Nachteil von einem Kofferraum, der viel Luft hat. 2014 mussten wir in unserem Ford Expedition ja schon die Koffer angurten, damit die da nicht so rumpurzeln. Trotzdem, es geht nichts über das geile Gefühl, so ein Schlachtschiff zu steuern. 🙂
Auch wenn unser Schlachtschiff ein extrem amerikanisches Fahrwerk hat. Als Grit den Wagen das erste Mal fuhr, bekam ich auf der Strecke von Mariposa in den Serpentinen tatsächlich mal Panik als Beifahrer – und da war Grit(!) am Steuer.
Ok Panik, bekam ich auch 2014, als wir im Canyonlands National Park den Shafer Trail hoch fuhren und Grit plötzlich Spaß am Vollgas geben bekam, auf einer einspurigen Dirt-Road mit Abhang auf einer Seite. Die Situation war nur nicht mit damals zu vergleichen.
Wir starteten gegen 10:30 Uhr.
Der Plan war, über Bakersfield, die US-178 nach Stove Pipe Wells zu fahren. In Bakersfield wollten wir unser 5 Tage altes Brot in einem Albertson (Deli) Supermarkt ersetzen und noch ein paar Kleinigkeiten, besorgen die wir vergessen hatten. Außerdem hatte ich einen Farm & Country Store in Bakersfield entdeckt, wo es u.a. auch „Zeug für Pferde“ gibt. Ratet mal, wer da hin will. 😉
An der US 178 gab es eine Ghost Town namens „Silver City Ghost Town“, die als „Nice to have“ galt.
Aber wozu sind Pläne da? Um geändert zu werden.
Auf dem Weg nach Bakersfield kamen wir 20 Meilen vor Bakersfield an einem Walmart vorbei. Wir kauften dort alles, was wir im Albertson holen wollten. Somit war der Punkt schon gestrichen. Da es schon gegen 12 Uhr war, als wir fertig waren, hatte ich Hunger. Also mussten wir schnell einen kleinen Snack besorgen. Die Fahrt zum Farmer Shop dauerte dann auch noch knapp 30 min.
Dort kam ich auch in das Vergnügen, an eine Ampel Kreuzung in Wartung zu geraten. Erstmal gerätselt, was Rot blinkend sein soll… Was nun? Der Beobachtung nach ein 4-Way Stop. Bei einer Kreuzung mit 3 Spuren pro Richtung aber nicht so einfach, da den Überblick zu behalten, wer da gerade Vorfahrt hat.
Irgendwie kam ich drüber. Dummerweise musste ich dann nochmal an dieser Kreuzung vorbei, da die Firma direkt im Kreuzungsbereich lag und ich aus der falschen Richtung kam. Auch das bekam ich hin. 😉
Mittlerweile habe ich wohl mindestens 20-30tausend gefahrene Meilen in den USA hinter mir.
Der Shop hatte zwar einige interessante Sachen, zu bieten, aber nichts was von Grits Interesse war. Also waren wir nach 10-15 Minuten wieder fertig.
Mittlerweile war es gegen 14 Uhr. Ursprünglich dachte ich, dass das die Ankunftszeit im Death Valley wäre. Wir hatten noch irgendwas um die 160 Meilen zu fahren, also etwa 260km.
Wir ließen also die US 178 sein und fuhren die CA-58 Richtung (Süd-)Osten weiter und dann nach Norden auf die CA-14. Hier fuhren wir dann auch schon durch den Red Rock Canyon State Park, der als Option für später stand. Endlich mal rote Felsen. Die Flora hatte sich mittlerweile von sattem Grün auf Grün-gelblich geändert. Wir waren in der Prärie, östlich der Sierra Nevada, angekommen.
In Pearsonville fuhren wir nochmal an die Shell, um vollzutanken. $3,05/Gallone Normal mit 87 Oktan…
Es gab einen Kaffee für mich, ein Sandwich für Grit und es ging weiter.
Vor und nach der Tiefebene von Panamint Springs machten wir noch ein paar Fotostopps, damit ich heute wenigstens auch noch was vom Tag habe.
Endlich haben wir auch ein Foto vom Parkeingang, den wir dieses mal auch ohne Vollbremsung nicht verfehlt haben. Ich glaube, das haben wir aus beiden Richtungen jedes Mal verpennt.
Ich überstand die „Dips“ (starke Senke) auf der US-190 – Grit gab da wieder ordentlich Gas, ich habe aber schlauerweise nicht, abgelenkt, am Reisebericht gearbeitet… 😉
Wir kamen kurz nach 18 Uhr in Stove Pipe Wells an.
An der Rezeption war nicht viel los und ich kam schnell zum Check-in.
Als wir danach den ersten Blick ins Zimmer warfen, waren wir begeistert. Ok – für $235/Nacht, sollte man was erwarten können – aber auch nicht unbedingt im National Park. Jedenfalls bin ich froh, das Deluxe 2 Queens Bed Zimmer gebucht zu haben. Wir haben Platz, es gibt einen Kühlschrank, Kaffeemaschine und großes Bad mit richtiger Dusche.
In Stove Pipe Wells haben wir uns an diesem Abend verliebt.
Die Preise im General Store/Gift Shop sind absolut vernünftig. Z.B. gibt’s hier die T-Shirts schon für $12. Wir gönnten uns den Luxus eines lokal gebrauten Biers von Indianern. An der Brauerei fuhren wir heute schon vorbei.
War nicht ganz billig (6 Pack etwa 0,33L für $9,xx), aber wer wills den Indianern verübeln, die Weißen abzuzocken.
Damit ging es zurück aufs Zimmer.
Wir hatten Durst, also vernichteten wir jeweils eine Flasche des gekauften Biers. Grit schaute sich noch mal um und wollte ins WLAN. Das gab’s nur an der Rezeption. Die Anbindung ist hier nur per Satellit und Schmalbandig möglich. Mein mobiler Hotspot zeigt zwar „3G“ an, hat aber kein Internet. Hier ist man wirklich offline.
Ich begann den Reisebericht zu schreiben und Abendbrot zu essen. Die „Kaiser Rolls“ waren absolut ok, für amerikanische Brötchen.
Am Saloon roch das Diner zwar lecker nach Grill, die Schlange war aber auch bis draußen. Auf Warten hatte ich heute keine Lust.
Mittlerweile zeigte das Bier auch seine Wirkung. Mann, die Indianer wissen, wie man Bier braut. Der Alkohol-Gehalt stand nicht drauf, aber es werden wohl nicht nur 5 Vol% sein.
Eigentlich wollten wir heute Abend/Nacht etwas fotografieren. Das hakte ich aber nach dem Bier ab, außerdem war der Himmel wolkenverhangen. Da gab es nicht viel zu sehen. Ich versuche das morgen Abend.
Jedenfalls, das Fazit von heute: nach Stove Pipe Wells werden wir sicher nochmal zurückkehren und 2 volle Tage hier verbringen. Wir werden sicher absehbar morgen nicht alles sehen, was noch offen ist. Falls wir im Frühjahr wieder herkommen können, wäre das die Ideale Zeit.
Bilder usw. kommt noch nach, wenn wir in Los Angeles sind. Der Tag 7 dann auch.
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