Tag 06 – 18.10.2023 Bryce Canyon – Queens Garden Trail

Ich bin gestern wieder 22:30 Uhr totmüde ins Bett gefallen. Bis zum Einschlafen kann es nach dem Tag nicht lang gedauert haben.

Heute früh wurde ich kurz vor 6 Uhr wach. Ich hätte auch noch weiter schlafen können, wollte den restlichen Jetlag aber noch weiter nutzen.
Nur kurz ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht und wir gingen rüber ins „Ebenezer’s Barn and Grill Dinner Show“ zum Frühstücken. Wir hatten dafür Voucher bekommen.
Mit den Vouchern hatte ich eine gewisse Vorstellung. Die wurde in keiner Weise erfüllt.

Das war definitiv DAS „Continental breakfast“. Kalte gekochte Eier aus dem Kühlschrank, Saft aus der Dose. Dafür müssen wir uns nicht beeilen.
Obwohl es draußen noch stockdunkel war und es keine sichtbaren Aktivitäten anderer gab, waren schon einige Leute beim Frühstück.

Bei der Auswahl waren wir auch schnell wieder fertig. Draußen war jetzt etwas mehr Aktivität in der Umgebung. Da ich noch ein paar Sachen für heute klären wollte, gingen wir den Morgen locker an.

Um 10 Uhr war ich dann noch mit dem Video von gestern fertig und wir machten uns auf den Weg.

Eine ATV Tour ist uns wohl zu teuer. $355 soll das für 4h kosten. Ich habe keine Ahnung, was das 2014 gekostet hat, falls ich die korrekte Abbuchung von damals gefunden habe, dann $155. 😲

Es gibt noch andere Anbieter, aber dann alle mit Guide als Fahrer, nicht auf eigene Faust. Da verzichte ich lieber.

Also war der Plan, der Trail Queens Garden / Navajo Combination Loop zu folgen.
4,6km, 190 Höhenmeter. Angabe vom Park 2-3h.
In aller Ruhe und mit Fotostopps waren wir nach 2h fertig. Sowohl mit dem Trail, als auch vom Aufstieg des Navajo Trail – die 200m Höhe zurück nach oben passieren auf den letzten 900m. 😜
Teils mehr oder weniger steil.

Wir starteten erst 12 Uhr, weil bei den anderen Parkplätzen schon alles voll war – damit hatten wir nicht gerechnet. Wir hatten vom Parkplatz bis zum Trail Start so noch zusätzlich je 2km zu laufen, wobei 1,2km auf einem unbefestigtem Weg mit weiteren Höhenmetern zu laufen waren.

Und ich brauchte ein Langarm-Shirt aus dem Visitor Center. Das von Columbia aus Las Vegas in der L liegt bei mir so eng an, dass ich damit wohl wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingesperrt werden würde. Die XL vom Bryce National Park war dann auch das richtige. Verdammte Süßigkeiten… 🙈
Damit konnte ich eine weitere Rötung meiner Arme in der starken Sonne verhindern.

Grit hatte auf dem Rückweg möglicherweise eine Blase am Fuß, also setzte ich sie beim Parkplatz des Sunset Points ab, lief alleine zum Auto zurück und holte sie dann dort ab.
Das Auto sagte mir eine Temperatur von 25°C an.

Dank des „leichten“ Frühstücks machte sich nun Hunger bemerkbar. Nur gut, dass wir noch Breadsticks vom Pizza Hut hatten – da wurde das Essen gleich für 2 Tage als Lunch genutzt und die Kosten relativierten sich wieder. 🤑
Ich hatte Bock auf eine Cola, die wir nicht gekauft hatten. Das Hotel hat aber einen Automaten. Kosten waren mir egal, aber die waren nicht SO dramatisch. Der Automat verlangte nur 4 Quarter ($1) pro Dose. Immer noch relativ günstig, wenn man andere Preise so sieht. Vermutlich hat sich dieser Preis in 10 Jahren nicht geändert.

Nach dem Mittag erholten wir uns. Ich beschäftigte mich schon mit dem Reisebericht und ein paar technischen Macken meines Smartphones (blöde Softwarebugs).

Für den Abend stehen dann Sunset Fotos und Nachthimmel auf dem Programm.
18:30 Uhr starteten wir für ein paar Bilder nach Sonnenuntergang. Die ganze Meute kam uns schon aus dem Park entgegen. Als wir ankamen, war die Sonne gerade untergegangen.

Ich nutzte nun die Gelegenheit für ein paar Bilder in der Golden Hour (kurz vor bis kurz nach Sonnenuntergang) – das Timing war dazu nicht schlecht.
19:05 Uhr endete die Golden Hour und die Blue Hour begann. So deutlich hatte ich das auch noch nicht erlebt. Der Bryce Canyon versank langsam in der Dunkelheit, während die Sonne weiter unter den Horizont sank (Sonnenuntergang war schon 18:49 Uhr).
Plötzlich leitete der wolkenfreie Himmel das Sonnenlicht aus der Atmosphäre wieder nach unten und in einigen 10km Entfernung erleuchteten die Tafelberge plötzlich wieder und die Helligkeit nahm nochmal kurz deutlich zu. Das ganze dauerte aber nur 10 Minuten. Nun ging es mit dem Licht richtig bergab.
Bis die Sterne zu sehen sind, würde es wohl noch einen Moment dauern.
Wir machten die Fotos am Inspiration Point, der der zweithöchste Aussichtspunkt ist. Es zog ein entsprechend kalter Wind durch. Solange wollten wir nicht ausharren, also machten wir uns zurück ins Zimmer.

Es gab noch genug Daten zu verarbeiten und Grit musste ihr Portemonnaie mit dem restlichen Bargeld wieder finden, was sie in Kanab in irgendeine Tasche steckte, nur nicht mehr wusste, in welche… 🤷‍♀️
Nachdem alle Koffer aus und umgeräumt waren, war es immer noch nicht da.
Da musste ich die Sache in die Hand nehmen. Es lag noch die Tasche mit dem Camping Besteck rum – „Und da?“ „Ist es nicht.“. Der beste Ehemann von allen machte den Reisverschluss vorne auf und zog das gesuchte Stück heraus… 🤣

Ich bereitete schon die Bilder vor, da war es ganz fix 20:15 Uhr.
Jetzt war offiziell Dunkelheit angesagt. Wir starteten nochmal in den Park zum Inspiration Point, aber nicht ganz oben.
Das Wetter war erstaunlich angenehm. Wir waren komplett warm verpackt, aber der Wind blies nur leicht und angenehm kühl.
Mit den neuen chinesischen LED Stirnlampen, die fast zu hell sind (für mein Vorhaben sowieso), ging es vom Parkplatz direkt zum Aussichtspunkt nahe des Parkplatzes.

Es waren noch erstaunlich viele Leute unterwegs.

Ich baute die Kamera und das Stativ auf. Alles war vorbereitet. Wo war nur meine externe Timer-Fernbedienung?
Die brauche ich für Belichtungen über 30s. Im Auto nicht gefunden. Dann wohl doch im Hotel vergessen… 😤
Ok, also die Einstellungen der Kamera zu ungunsten der Bildqualität angepasst.

Beim ersten Bild natürlich nur schwarz – im Dunkeln sieht man die Abdeckkappe vom Objektiv nicht. 🤣
Danach ging es richtig los. Mit bloßem Auge (bzw. mit Brille) war die Milchstraße direkt über mir klar zu erkennen. Beeindruckend!
Es gab einige Sternschnuppen zu sehen. So viele Wünsche hatte ich gar nicht spontan verfügbar… 🙂

Irgendein Pärchen hatte sich auf die Bank bei uns platziert. Hatte ich erst mitbekommen, als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Ich rechnete auch für heute noch nicht mit perfekten Bildern. Ich muss mich einarbeiten.
Im Moment ist kurz nach Neumond, das ist eigentlich perfekt, aber prinzipiell bekomme ich in den nächsten Tagen viele weitere Möglichkeiten. Das Wetter bleibt anscheinend ganz gut bis jetzt.

Nach ein paar Versuchen war ich neugierig. Wir packten zusammen und fuhren zurück.
Mittlerweile war es 21:30 Uhr.

Ich weiß nicht, ob ich alle Daten noch verarbeiten kann. Falls die Bilder noch nicht da sind, kommen Sie morgen Früh (oder heute Abend für euch) noch nach.
Morgen Früh geht es zum Rand des Canyon für Sonnenaufgangsbilder. Weiter steht noch kein Plan – jedenfalls kein Hike. Evtl. Geocachen…