Warum auch immer – heute wollten wir unbedingt pünktlich raus, also Wecker gestellt – da arbeitet mein innerer Wecker komplett falsch.
Ich wurde 4:30 Uhr wach, konnte wieder etwas einschlafen, aber 5:30 war die Nacht quasi vorbei.
6 Uhr wollte ich raus, da braucht man es einfach nicht mehr versuchen.
Punkt 6 stand ich auf, machte mich nur kurz frisch, warf danach Grit aus dem Bett, die noch friedlich vor sich hin schlief.
6:30 Uhr ging es im Dunkeln los, zum Sunrise Point. Am Parkplatz war kaum ein Auto.
Am Aussichtspunkt standen ein paar Leute. Ich wurde gleich mit „Moin“ begrüßt, es folgte ein Unterhaltung und es stellte sich raus, das war ein gebürtiger Thüringer… 😉
Ich war pünktlich bereit. Die Dämmerung begann gerade. Die blaue Stunde war von 7:04 Uhr bis 7:24 Uhr. Sonnenaufgang aber erst um 7:40 Uhr.
Es war erstaunlich, wie hell es da schon wurde, obwohl noch keine Sonne sichtbar war.
Bei den ersten Bildern hatte ich leider den Fokus der Kamera nicht korrekt eingestellt, daher sind die unscharf – leider genauso, wie das Video vom Sonnenaufgang.
Ich habe morgen früh noch eine weitere Chance. Ebenso betrifft das den Sternenhimmel.
So ziemlich am Ende des beeindruckenden und in Bildern kaum zu erfassenden Moments, sprach mich noch ein Franzose an.
Er war aus Strasbourg und hatte letzte Nacht ebenfalls am Inspiration Point Fotos gemacht. Langzeitbelichtung über 2 Stunden (!) zur Aufnahme der Drehung der Sterne durch die Erdrotation.
Respekt für das Durchhaltevermögen, bei den Temperaturen.
Er zeigte mir auch Bilder der Milchstraße vom Delicate Arch. Da weiß ich doch, was am Wochenende in Moab gemacht wird. 😁
Mittlerweile waren wir etwas durchgefroren – viel schlimmer als gestern Abend. Es war heute früh -1°C.
Wir machten uns auf den Rückweg und fuhren direkt zum „Frühstück“.
Es war nach 8 Uhr und jetzt deutlich mehr los. Die Toaster waren unter Dauerfeuer.
Das sind Geräte, wo man den Toast/Bagel oben auf ein umlaufendes Gitter durch den permanent arbeiteten Grill einlegt.
Die Frau vor mir wartete auf ihren Toast, da kam aber nur einer raus. Der zweite wollte partout nicht durch und steckte drin. Es fing schon stark an zu qualmen und bevor das Teil Feuer fängt, schaltete ich das Gerät aus. Aber da kam auch schon ein Mitarbeiter, der das Ding auseinander riss und mehrere feststeckende Kohlebriketts raus holte.
Endlich kam ich Mal an die Reihe. Grit wartete schon eine Weile auf mich, um einen Tisch zu sichern.
Wir machten in Ruhe Frühstück und gingen ins Hotel, um unsere Morgenwäsche nachzuholen.
Heute war nichts Besonderes geplant. Nur Geocachen. Es gab 4 einfache in Reichweite, die sich schnell erledigen lassen sollten.
Wir fingen mit dem hinter der Lodge an. Auf Bryces altem Schrottplatz, wo ein paar alte Trucks vor sich hin rosteten. Das war mir überhaupt nicht aufgefallen – dort hätte ich vermutlich nie hingeschaut, war aber interessant. Der Cache war nicht weiter schwer versteckt.
Der nächste war in die andere Richtung, auf einem Feldweg weg vom Park.
Dort kam uns auch eine Reitergruppe entgegen – die machen da entsprechende Touren.
Wir parkten auf einem großen, leeren Parkplatz beim Bryce Ditch. Das war ein Graben, der von den ersten Siedlern angelegt wurde, um Wasser zu Ihrer Siedlung zu leiten. In Richtung Osten vom Graben ging es dann einen Feldweg zu Fuß (oder bei den Reitern zu Ross) weiter. Wir entdeckten eine andere Ecke des Bryce Canyon, die man so auch noch nicht gesehen hat.
Man fährt zwar in Richtung Torrey ziemlich weit unten vorbei, aber ich vermute, man sieht nicht das gleiche, wie von hier oben am Rand.
Wieder so ein Ding, was einem die Geocaches zeigen und man sonst nie sehen würde.
Die nächsten waren unspektakulär bei der Tankstelle und am Shuttlebus Parkplatz versteckt.
Einen gab es noch beim Parkeingangsschild – da wollten wir eh hin.
Zuerst das obligatorische Foto mit den neuen Cowboy Hüten gemacht. Danach auf der anderen Straßenseite geparkt. Grit wollte am Auto warten, also ging ich alleine ein paar Meter von der Straße weg, zum Radweg, der Abseits der Straße durch den Wald führt.
Das Erste, das mir auffiel war, dass die Fahrradfahrer ihr eigenes Parkeingangsschild haben. Da es hier auch eine Stein-Stele für Selfies gab, machte ich, was getan werden muss. 😀
Danach suchte ich den Cache und loggte nach 2 Minuten meinen Besuch im Logbuch.
Damit waren die schnellen, physischen Geocaches durch. Nun gab es nur noch virtuelle weiter hinten im Park.
Wir beschlossen dem Scenic Drive zu folgen. Am Ende fuhren wir wirklich bis zum letzten Punkt, dem Rainbow Point. Der ist 29km vom Eingang entfernt und liegt auf 2778 Meter Höhe.
Wir erinnerten uns, hier schon Mal gewesen zu sein – das muss aber beim ersten Besuch in 2008 gewesen sein. Die weite Aussicht war wieder atemberaubend.
Mittlerweile verspürten wir Hunger. Eigentlich wollten wir unser Brot aus Las Vegas und die Wiener jetzt vertilgen, aber das musste noch eine Weile warten – der Ausflug würde sich noch einen Moment ziehen.
Also Pause bei den Picknicktischen. Es gab noch die letzten Leibnitz Schokokekse, die meine Notfallflugverpflegung war. Der Tag war ja so nicht geplant… 😉
Anschließend fuhren wir wieder zurück und nahmen noch ein paar Aussichtspunkte mit – aber nicht alle.
Gegen 15 Uhr waren wir wieder auf dem Zimmer. Ich wollte die Bilder vorbereiten und den Reisebericht aufschreiben.
Unser Brot und die Würste wurde dann zum frühen Dinner.
Auf dem Rückweg hatten wir den Bryce Point gesehen. Der bietet sich nämlich ideal für einen neuen Versuch mit Stargazing an.
Es besteht die Möglichkeit, dass ich die Bilder heute nicht fertig bekomme. Morgen fahren wir nach Moab. Das sind reine Fahrzeit: 5 Stunden. Wir fahren aber durch wunderschöne Gegenden (Capitol Reef National Park, Goblin Valley State Park), kommen also an Fotostopps nicht vorbei. Das wird spät, wenn wir in Moab eintreffen und dann bin ich fertig.
Außer ich komme unterwegs dazu, wenn Grit fährt… 😉
…….
Wir starteten gegen 19:20 Uhr. Draußen war nur noch Dämmerung. Als wir gegen 19:40 Uhr am Bryce Point ankamen, war es schon richtig dunkel – man konnte die Milchstraße bereits sehen, trotz eines letzten Rests an Dämmerung.
Die Kamera hatte ich am Auto schon vorkonfiguriert, aber am Ende fehlten doch noch ein paar Kleinigkeiten. Ich muss mir Mal eine To do-Liste machen.
Auf ein Startrace Bild habe ich heute verzichtet. Dafür muss man 500 Einzelbilder erstellen und am Ende zusammenrechnen. Dafür fehlt mir noch die Software und die Zeit.
Wir genossen die herrliche Aussicht. Der Mond hat von gestern bei 18% auf 26% Sichtbarkeit zugelegt. Er warf deutliche Schatten. Zumindest konnte man schon einiges ohne Licht erkennen.
Es waren wieder Sternschnuppen ohne Ende zu sehen. Der große Wagen/Bär war einwandfrei zu erkennen. Wir blieben bis 21:20. Dann fing der Wind an zu wehen und man spürte die kalte Luft. Bis dahin war es richtig angenehm.
Im Zimmer mussten wir schauen, was wir heute trinken. Der Kühlschrank war immer noch im Modus Arktis Express – die Reduzierung auf „Medium“ hatte keine Wirkung. Es war fast alles gefroren. Nur das Dosenbier in der Verpackung daneben war noch flüssig. Warmes Bier… Igitt. 😉
Ich verarbeite noch ein paar Daten, aber hier wird bestimmt noch was nachkommen.
Im Moment bin ich mir noch nicht sicher, ob wir morgen früh zum Sonnenaufgang fahren. Ich könnte mir auch Mal vorstellen, ein paar Minuten länger zu schlafen… 😉
Ihr seid wirklich dem Himmel ein Stück näher und Petrus ist euer Begleiter. So tolles Wetter ist ja nicht selbstverständlich in dieser Region. Genießt es in vollen Zügen, es ist schön, dass wir daran teilhaben dürfen und ihr trotzdem nicht nur mit der Kamera schaut. Die Momente, mit offenen Auge sehen, die bleiben in eurem Herzen und ihr könnt lange davon zehren. Weiterhin schöne Tage, passt gut auf euch auf, wir warten auf euch.