Tag 08 – 19.10.2024 Joshua Tree National Park

Heute konnte ich endlich mal bis 6:30 Uhr schlafen. Eigentlich hatte ich vor, morgens ein paar Videos hochzuladen, aber ich kam nur dazu, die Aufnahmen der Dashcam zu sichern. Für mehr reichte die Zeit nicht. Da wir heute entspannt starten wollten, gab es dennoch keinen Druck. Den Sonnenaufgang würden wir im Park sowieso nicht schaffen.

Zum Frühstück war der Plan, das „Continental Breakfast“ des Hotels auszuprobieren. Als Alternative hatten wir das IHOP-Restaurant im Blick, das nur eine Einfahrt weiter lag. Wie sich herausstellte, war das Hotelangebot ziemlich dürftig – Toast und Butter. Das war’s. Also auf zu Plan B.

Ein herzhaftes Frühstück bei IHOP für knapp 50 Dollar, plus Trinkgeld natürlich. Kurz nach der Bestellung entdeckten wir ein kleines Menü mit Gerichten für jeweils 7 Dollar. Das merken wir uns fürs nächste Mal. Letztlich war es aber eine gute Entscheidung, so ausgiebig zu essen, wie sich später noch herausstellen sollte.

Zurück im Hotel machten wir uns bereit für unseren Tag im Joshua Tree Nationalpark. Da wir bis zum Sonnenuntergang und auch für den Sternenhimmel dort bleiben wollten, packten wir Proviant ein. Das Brot von gestern war nicht mehr so frisch und reichte auch nicht. Also suchte ich bei Google Maps nach einer Bäckerei in der Nähe. Glück gehabt – Sauerteigbrot im Angebot.

Bevor wir das Hotel verließen, klopfte noch das Housekeeping an die Tür. Es gibt also doch noch Service! 😜 Wir machten es kurz: nur ein paar Handtücher tauschen und den Abfall entsorgen lassen. Dann ging es auch schon los.

Auf halber Strecke hielten wir an einer Ampel auf dem zweispurigen Highway, als plötzlich die Polizei mit Sirene von hinten kam. Wir in der rechten Spur machten brav Platz. Rettungsgasse funktioniert also auch in Kalifornien. Was machte der Cop? Er stellte sich auf die linke Spur und schrie die Autos vor ihm an, Platz zu machen. 🤪 Muss man nicht verstehen.

In der Bäckerei fanden wir auf Anhieb kein Brot. Der Verkäufer wies uns auf ein Regal hinter uns hin, wo gerade frisch gebackenes Brot lag. Es roch fantastisch. Drei, zwei, eins – unseres! Für schlappe 9 Dollar… 🤑 Aber immerhin: Es war knusprig! Nur hatten wir kein Messer dabei. Also noch schnell zu Walmart, um ein Brotmesser zu kaufen. Und tatsächlich schafften wir es, nur mit dem Messer wieder rauszugehen!

Weiter ging’s Richtung Park. Heute war Samstag, entsprechend mehr los. Am Parkeingang bildete sich eine lange Schlange, da es nur eine Kassenspur gab. Zum Glück wurden die Fahrzeuge mit Parkpass aussortiert, sodass die Schlange zumindest etwas verkürzt wurde.

Im Park suchten wir uns erst mal eine ruhige Ecke, um das Tagesziel festzulegen. Mit der NPS-App und den offline gespeicherten Daten war das kein Problem. Wir entschieden uns für den Lost Horse Mine Trail, einen 6,4 km langen Rundweg mit etwa 160 Höhenmetern. Der Trail führt zu einer der erfolgreichsten Goldminen im Joshua Tree Nationalpark, die fast 100 Jahre alt ist.

Vermutlich waren wir 2008 noch nicht in diesem Teil des Parks. Die Zufahrt war eine unbefestigte Straße – perfekt für den Ford, endlich mal etwas Dreck abzubekommen. Am Parkplatz angekommen, es gab kaum Platz zum Wenden, aber ein freundlicher Wanderer bot uns seinen freien Parkplatz an – besser hätte es nicht laufen können.

Wir wechselten in unsere Wanderschuhe und packten den Rucksack. Mir fiel auf, dass ich nur den Sonnenschutz für den Nacken aufgetragen hatte, also setzte ich meinen großen Wanderhut auf. Mit meinem langärmeligen Outdoor-Shirt und der langen Hose war ich zwar bestens vor Sonnenbrand geschützt, sah aber aus wie ein Idiot. 😅

Kurz nach 13 Uhr starteten wir. Der Weg zog sich. Die Überreste der Mine kamen irgendwann in Sicht, aber es fühlte sich an, als wären wir schon ewig gewandert. Waren wir so außer Form? Der Trail führte etwa 30 Meter unterhalb der Mine vorbei, und wir waren etwas enttäuscht, dass es nicht mehr zu sehen gab. Also setzten wir den Rundweg fort.

Laut NPS-App hatten wir zwei Drittel des Weges geschafft, aber der nächste Anstieg war heftig. Auf fast 1600 Metern Höhe hatten wir plötzlich 5G-Empfang – mitten im Park! Ich lud schnell noch ein paar Daten für die Abendplanung herunter. Ein Blick auf die App zeigte, dass wir in die falsche Richtung gingen und erst ein Drittel des Weges geschafft hatten. Es war schon nach 14 Uhr, also beschlossen wir, umzukehren.

Kurz darauf entdeckten wir, dass es einen offiziellen Teil des Trails gab, der direkt zur Mine führte. Wir gingen also abseits des Weges, um die Reste der Mine zu erkunden. Sie war eingezäunt, aber wir machten trotzdem ein paar Fotos, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Bergab ging es deutlich leichter, aber unsere Füße meldeten sich langsam.

Am Auto angekommen, stellte ich fest, dass ich mich bei der Länge des Trails geirrt hatte. Der Rundweg zur Mine war nur 4 Meilen lang, aber der Trail, den wir fast komplett gewandert wären, ist über 6 Meilen lang. Wir hatten also mehr geschafft, als geplant.

Nach einer kleinen Brotzeit fuhren wir weiter zum Cholla Cactus Garden. Die Kakteen hatte ich größer in Erinnerung, Grit fand sie gesünder. Sie waren unten braun, trieben aber oben neu aus. Der Pfad war kurz, also gingen wir ihn noch entlang, machten ein paar Fotos und fuhren zur nächsten Picknick-Area.

Dort angekommen, waren alle Plätze besetzt. Weiter zur nächsten also, die sich auch wieder hinzog. Doch wir hatten Glück und fanden einen freien Tisch. Gerade rechtzeitig fürs Abendessen, bevor die Sonne hinter den Hügeln verschwand.

Nach dem Essen wollten wir auf die Dunkelheit warten, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Leider hatten die Camper ihre Lampen und Autolichter an – nicht die besten Bedingungen. Wir fuhren weiter zur letzten Picknick-Area vor dem West-Ausgang des Parks, aber auch dort war viel los. Mit etwas Geduld und Taschenlampe schafften wir trotzdem ein paar Fotos.

Gegen 20 Uhr gaben wir auf. Es war Samstag, und wir hatten es erwartet. Trotzdem hatten wir fast alle Ziele erreicht und fuhren zufrieden zurück ins Hotel.

Während ich den Reisebericht schrieb, bellte irgendwo im Hotel ein Hund ununterbrochen. Haustiere sind hier nicht erlaubt, aber zum Glück kam der Besitzer irgendwann zurück und der Hund verstummte – oder er landete in der Suppe. 😅

Morgen erwartet uns ein langer Fahrtag. Es geht nach Tucson, Arizona, etwa 6,5 Stunden reine Fahrzeit.

20241019  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten