Heue ist nun also der erste Tag der Reise. Nach der unruhigen Nacht sind wir schon gegen 5 aufgestanden und haben mitbekommen, dass es draußen ordentlich gewittert und regnet.
Der Shuttle Fahrer hat uns aber kurz nach 6 pünktlich im Trockenen vor dem Terminal 2 abgesetzt. Netterweise stand direkt ein Kofferwagen am Gehsteig, so mussten wir das Gepäck erstmal nicht tragen.
Unser erster Weg im Airport war zum Check-In Schalter von Delta. Eigentlich wollte ich nur das Gepäck abgeben, da ich zu Hause schon den Check-In online gemacht und die Bordpässe meiner Meinung nach schon hatte. Der Bag-Drop Schalter lag direkt neben dem First-Class Check-In – der hatte keine Schlange. Die Delta Mitarbeiterin sagte uns, dass meine Bordpässe für diesen Flug wohl nicht gültig wären und wir trotzdem einchecken müssten. Da ich die Daten schon vorab Online eingegeben hatte, war es für sie einfacher und sie nahm uns am freien First-Class Check-In gleich dran. Bei der Kofferabgabe habe ich beim zweiten Koffer auch gleich einen Schreck bekommen, weil die Anzeige plötzlich 30 Kilo anzeigte. Grit gab mir aber dann den Hinweis, dass dies die Summe von beiden Koffern war.
Nach dem Check-In ging es in die 3. Ebene um zu frühstücken. Als wir dort fertig waren, suchten wir den Eingang zur Sicherheitskontrolle und Gate D8. Das war alles relativ easy und die Mitarbeiter der Security soweit freundlich. Nach einem kleinem Fußmarsch zum Gate mussten wir noch ca 1. Stunde bis zum Boarding warten. Unsere Plätze haben wir gleich gefunden – die Platzreservierung hatte sich auch hier ausgezahlt, so bekamen wir wengistens noch Plätze am Fenster. Es waren 2-3-2er Sitzreihen, also waren wir am Fenster für uns und nicht zu dritt.
Nun sassen wir also im Flugzeug und mussten noch ein weilchen warten. Draussen regnete es wieder in Strömen – Ideales Wetter, um Deutschland zu verlassen. Der Start war ungewohnt und leicht aufregend für uns, Angst hatten wir aber keine. Während des Fluges hatten wir ein Entertainment System vor uns, so dass wir etwas zum Spielen hatten :-), dadurch wurde der Flug nicht ganz so langweilig. Die Filme waren zwar alle in Englisch, aber es lenkte jedenfalls ab. Ausnahmsweise gab es neben dem genießbaren Essen auch zum Mittag einen kostenlosen Rotwein. Grit konnte an Ihrem Monitor keine Spiele starten – mein Kommentar „Frauen und Technik“ kam nicht so gut an 🙂 .
Der Flug ging den größten Teil der Reise über einer dicken Wolkendecke, vom Boden war erst in Canada/USA wieder etwas zu sehen, aber nach Washington zog sich der Himmel wieder etwas zu, so dass wir bei einem stark bewölktem Himmel in Atlanta zwischenlandeten. Die Landung war irgendwie nicht mehr so aufregend für uns, da wir uns nach mehr als 9 Stunden Flug schon daran gewöhnt hatten. Der Pilot setzte jedenfalls ohne Probleme auf.
Kaum aus dem Flugzeug raus ging es zuerst zur Imigration – die Einwanderung. Die Schlange war nicht die kürzeste, aber es ging trotzdem ziemlich zügig vorran, nach ca 30min waren wir durch. Da wir nicht verheiratet waren, traute ich mich nicht, mit Grit zusammen zum Officer – ich wollte warten. Direkt vor mir wurde aber ein zusätzlicher Schalter aufgemacht, so dass ich gleich hinterher zum nächsten Officer konnte. Wir holten unser Gepäck, um damit zum Zoll zu gehen. Auch hier ging es kurz und schmerzlos. Danach das Gepäck wieder aufgegeben und ab durch die Sicherheitsschleuse. Nervig war nur das auspacken der Technik und der Taschen. Möglicherweise hätte ich mir das aber auch halbwegs schenken können. Nun fuhren wir vom Terminal E zum Terminal A mit der Flughafen-eigenen Underground und gingen zum Gate A1 (zumindest stand dies auf den Boardingpässen). Nach einem Anruf zu Hause sagte mein Vater, der den Flug online verfolgte, dass wir eigentlich vom Gate A19 abfliegen würden. Da auf den Boarding-Pässen aber auch steht, dass sich das Gate ändern kann, schaute ich nochmal am nächsten Monitor und musste feststellen – der Mann hat recht. Also wieder auf, quer durch das Terminal zurück zum Gate A19. Nach ca 45min durften wir schon wieder ins Flugzeug – wir beeilten uns beim Boarding, da der Flug überbucht war und ich nicht zu den „Freiwilligen“ gehören wollte, die den nächsten Flug nehmen dürfen.
Der nächste Flug war sehr viel nerviger, das Entertainment System war überwiegend kostenpflichtig und der Flug ging und ging nicht vorbei – der Jetlag griff nun zu – nach unserer inneren Uhr war es schon nach Mitternacht. Ich war ziemlich müde, wollte aber um jeden Preis nicht einschlafen – sobald ich mich tagsüber mal hinlege, bin ich sonst den restlichen Tag ziemlich fertig. Da es sonst keine Beschäftigung hatte (auf den Laptop hatte ich jetzt wirklich keine Lust und lesen würde das jetzt nicht verbessern) döste ich dann so über Texas doch mal so 30min.
Um 17:30 Ortszeit (2:30 für uns) kamen wir in LA an. Der Airport sah für den ersten Augenblick sehr schön aus – könnte mir vorstellen, hier öfters zu landen 🙂 . Am Baggage Claim mussten wir erst ca 20min warten, bis unsere Koffer da waren. Danach gleich die Tür raus und auf den Alamo-Shuttlebus gewartet. Ich hatte zwar etwas Hunger, aber jetzt keine Lust hier noch Zeit zu vergeuden – Alamo lag‘ noch vor uns. Der Bus kam auch gleich nach 5min. Bei Alamo war dann auch wieder eine Schlange vor den Schaltern – die war bedeutend kürzer als die der Imigration, es hat aber mind. 1h gedauert, bis wir endlich dran waren. Hier verging die Zeit aber quälend langsam. Leider konnte ich die Automaten bei Alamo nicht nutzen, da ich keine Reservierungsnummer von Alamo hatte, sondern nur den Voucher meines Reisebüros. Irgendwann waren aber auch wir an der Reihe.
Nun folgte das typische Geplänkel, ob uns der gebuchte Jeep ausreichen würde, ein größerer würde doch besser für den Grand Canyon sein. Ich fragte nach dem Preis und der Agent nannte 15$/Tag Aufschlag – dies überschritt mein mir gesetztes Limit und ich lehnte ab. Nach einer kurzen Denkpause bot er mir das Upgrade für 10$ an. Hier habe ich zugestimmt – ist meine Strategie also aufgegangen 🙂 .
Eigentlich rechnete ich damit, mir den Wagen selber auszusuchen, allerdings ging der Agent nun mit mir vor die Tür und stellte mir einen Wagen hin – insofern war es gut, dass ich das Upgrade angenommen hatte, weil ich etwas auf ein kostenloses spekuliert hatte, wenn ich mir selbst einen Wagen aussuche.
Nach dem Verladen des Gepäcks ging es nun mit dem Jeep zum Hotel – schnell das Navi angeschlossen (welch ein Glück, dass ich mir das besorgt habe) und los ging es – das erste Mal auf die Straßen von LA. Die Automatik machte mir keine Probleme, da ich vorher schonmal mit einer fahren durfte. Da das Hotel aber nur 3 Meilen weit entfernt war, hatte ich jetzt auch keine Bedenken. Gut, wenn man an einem Montag Abend an einem Feiertag ankommt – keine Rushhour gegen 18:30 Ortszeit.
Am Hotel angekommen, lud ich das Gepäck aus und fuhr auf den Hotelparkplatz – Grit wartete solange auf mich am Eingang, nachdem sie beim Aussteigen beinahe aus dem Auto gefallen wäre – ja der Jeep ist etwas größer, als gewohnt. Nun schnell noch eingecheckt und das Zimmer belegt. Ich brauchte jetzt was zu trinken, fand aber keinen Laden im Hotel. Es gab‘ zwar einen Getränkeautomaten, der wechelte mir den Dollarschein in Quarters. Dummerweise fand ich aber keinen Schlitz mehr für irgendwelche Münzen – es war jetzt schon deutlich nach Sonnenuntergang und es war (welch Wunder) Stockdunkel in der Ecke des Hotels. Todmüde gab‘ ich auf – gab‘ es also heute Abend doch nur das Chlorhaltige Wasser aus der Leitung. Nach einem kurzen Anruf zuhause, fiel ich nun endgültig gegen 20:30 Ortszeit (5:30 in D) ins Bett.