Tag 11 26.03.2013 – Grand Canyon

Nachdem wir wussten, dass draußen die Santa Fe Railway lang fährt, versuchte ich die Züge in der Nacht zu ignorieren, was mir mehr oder weniger gut gelang.

Pünktlich um 7 Uhr wurde ich wach. Ich machte mich etwas frisch, in der Zwischenzeit machte ich damit Grit wach. Also konnten wir gegen 7:30 Uhr zum Frühstück. Obwohl das Hotel ausgebucht war hatten wir um diese Zeit noch Glück, es war nur wenig los. Kurz vor 8 Uhr wurde es aber merklich voller und die Waffel-Eisen liefen im Dauerbetrieb. Sobald wir fertig waren, ging es wieder ins Zimmer.
Von meiner Bank hatte ich nun Anweisungen, welches Formular auszufüllen ist. Wir räumten erst das Zimmer so weit wie möglich, dann machte ich mich an den PCs in der Lobby zu schaffen – dort konnte ich wenigstens drucken. Nachdem die Formulare ausgefüllt waren kam die Frage auf, wie ich sie nach Deutschland bekommen sollten – abfotografieren und per Mail oder Faxen lassen. Ich ging mal kurz ans Frontdesk und fragte, dort wollten sie gleich die Fax-Nummer wissen, also habe ich die Daten rübergegeben und auf den Transfer gewartet, der sich etwas hinzog. Einige Minuten später hatte ich dann auch meinen Sendebericht; da das ganze kostenlos war, gab ich einen kleinen Tip.
Nun nichts wie raus aus dem kleinen Zimmer und das Auto beladen. Da unser Eis in der Kühlbox mittlerweile geschmolzen war, musste das Wasser abgelassen und neues Eis besorgt werden, was ganz schnell ging im Walmart, der auf der Route lag. Zusätzlich ging unser Bier langsam zur Neige. Da die Woche nicht mehr lang ist, sollte es nur eine kleine Packung sein. Da standen wir nun, vor einem riesigen Regal mit Bier unterschiedlicher Marken und Größen. Unser diesjähriges Miller gab es in einer 30er Packung in Dosen, oder einer kleineren Packung als Flaschen. Budweiser wollten wir nicht, also was sollten wir mit den (leeren) Flaschen machen?
Diese Frage versuchten wir mit einem Angestellten am Ende des Ganges zu klären – es dauerte eine Weile, bis er kapierte, was wir mit Recycling meinten. Nein, es gibt kein Pfand-System – man kann die Flaschen zwar an einer Sammelstelle verkaufen, aber das rechnet sich nicht, also werden die einfach weggeworfen. Nun gibt es halt mal Bierflaschen. Falls wer beim Leeren der Flaschen helfen will, bitte einfach vorbeikommen, es sollten einige übrig bleiben 😉 .

Jetzt ging es also endlich auf die Interstate 40, Richtung Los Angeles. Nach 40 Meilen erreichten wir Williams, AZ. Hier ging es runter, auf die State Route 64 Richtung Norden – Nonstop zum Grand Canyon – so dachten wir. Der Stop begann am Parkeingang, so lange standen wir noch nie am Parkeingang, 2 Spuren im Stop and Go und wieder einmal liebte ich die Automatik, denn so entspannt fährt man selten im Stop and Go bei uns.
Nach ca. 20min erreichten wir den Schalter, zeigten unseren Park-Pass + Führerschein (überall wird jetzt geprüft, ob der Besitzer des Passes im Auto sitzt, wegen Weiterverkauf). Wir nahmen unsere Park-Karte in Empfang und fuhren weiter. Der Parkplatz vom ersten Aussichtspunkt (Mather Point) war völlig überlastet. Wir versuchten gar nicht erst, hier was zu suchen. Wir kannten die Gegend ja und fuhren direkt bis kurz vor das Village, um dort auf einem Parkplatz das Auto stehen zu lassen und mit dem Shuttle-Bus weiter zu fahren.

Das klappte auch ganz gut. An der Endstation mussten wir umsteigen, von der (Bus-)Linie Blau auf Rot, die uns zum Hermits Rest Aussichtspunkt bringen sollte, von dem wir unseren Trail heute starten wollten. Wir haben aber vom Parkeingang bis dorthin schon mehr als eine halbe Stunde verloren, denn mittlerweile war es 12 Uhr. Wir konnten aber noch nicht in den wartenden Bus einsteigen, der war schon voll und die Schlange bedeutete, wir kommen auch in den nächsten noch nicht rein.
Mit dem 3. Bus ging es 12:30 Uhr endlich die 11km zum Hermits Rest. Das dauerte nochmal fast 40min. Da ich schnell für kleine Hiker musste (Wartezeit…), starteten wir den Trail erst gegen 13:30 Uhr.
Wir legten als Abfahrtzeitpunkt spätestens 14:30 Uhr fest, um wieder rechtzeitig beim Airport sein zu können. In knapp 1h waren aber 11km nicht zu machen, wenn man zwischendurch noch ein paar Fotos machen will.
Für den Rückweg gab es auch nur 3 Stops, sonst müsste man erst wieder zu Hermits Rest fahren und dann zurück. Der nächste Stopp war gerade mal 2km entfernt, der folgende dann erst nach 8km. 8km schafften wir definitiv nicht in 1h, also blieb für den Trail gerade mal diese kurze Strecke. Da die 2km in deutlich unter 1h gemacht waren, nutzten wir die Zeit am Viewpoint „Pima Point“ für ein paar Fotos. Der erste Bus zurück war natürlich auch schon wieder voll, also haben wir auf den nächsten gewartet. Mittlerweile war es kurz nach 14:20 Uhr. Wir brauchten 15min bis zum Anfang der Linie zurück.
Die Schlange an der blauen Linie zurück war aber auch elend lang. Bis zum Auto waren es nicht ganz 2km, also beschlossen wir das nun im schnelle Schritt zu Fuß zu gehen. 1.2km weiter war die nächste Haltetstelle auf der Straße in unserer Richtung; als wir den Bus erreichten, war der schon voll und fuhr weiter. 10min brauchte der nächste – schaffen wir 800m schneller? Wir riskierten es, zu warten. Ein paar Min. später kam ein älteres Pärchen an, welches das selbe Problem hatte – die anderen vorhergehenden Haltestellen waren erfolglos, weil der Bus schon voll ankam. Sie gingen weiter. Wir überlegten noch einen Moment und machten uns auch auf den Weg. Mittlerweile zog ich Grit hinterher – sie hat kürzere Beine als ich…
Auf halbem Weg fuhr der Bus vorbei – da hätten wir wohl doch noch reingepasst. Jedenfalls waren wir nicht schneller, als der Bus. Ziemlich abgehetzt kamen wir am Auto an – es war nun schon kurz nach 15 Uhr. Wir sollten spätestens 15:30 Uhr beim Check-In sein. Das wurde jetzt knapp. Trotz der Tempolimits und haltenden Autos wegen Wapiti-Hirschen am Straßenrand schafften wir es auf die Minute zum Airport. Grit kramte noch schnell die Pässe aus dem Koffer, während ich schon mal zum Check-In lief. Interessanterweise waren wir die ersten. Man fragte mich auch gleich, ob ich wegen des starken Windes ein kostenloses „Upgrade“ auf einen Helikopter-Flug will, weil das Flugzeug höher über den Canyon fliegen muss und daher die Sicht schlechter sei. Da musste ich erst Grit fragen, denn Helikopter Flüge sind zwar teurer, aber die Flugdauer und Strecke ist wesentlich kürzer, deshalb wollten wir ja einen Flug mit dem Flugzeug. Sie stand mittlerweile hinter mir und war auch nicht so überzeugt von der Variante.
Ein paar Worte später wurde gefragt, ob wir auch morgen früh fliegen würden – das Wetter wäre eher besser als jetzt (Wind bei 6bft, sehr wolkig). Der erste Flug sollte um 9 Uhr gehen – perfekt für einen Flug in der Morgensonne, damit waren wir zufrieden. Wir wären übrigens nur die einzigen 2 Passagiere des Fluges gewesen – mal schauen, wie das morgen früh aussieht. Alle anderen fliegen wohl mit dem Helikopter – ist irgendwie ja auch cooler (darum geht’s mir aber nicht ;-))

Ok, nun hatten wir Zeit, was machen?
Der Motel-Check in war schnell erledigt. Zimmer ist, wie für ein Motel erwartet i.O., aber ziemlich teuer ($140 inkl. Steuern) – für Grand Canyon Verhältnisse aber normal.
Nun wollten wir die Zeit für Geocaching nutzen – der erste sollte der im Wald nahe der Grand Canyon Railway Bahnlinie sein. Im Januar war die Straße gesperrt, seit daher keinen neuen Einträge für diesen Cache. Leider zeigte sich nach 20min, dass die Straße auch jetzt noch gesperrt ist. Also auf zum nächsten, beim alten Grand Canyon Airport. Hier gab es einen neuen. Der erste Versuch schlug fehl, weil ich einen Feldweg zu weit im Süden nahm, dort kamen wir nicht weiter. Mit dem GPS habe ich die Route mal berechnet und kam auf die Route von 2010 – das kam mir schon bekannter vor.
V0r Ort haben wir zuerst den alten Geocache gesucht und auch gefunden, trotz Fehlleitung durch das GPS – die Koordinaten waren wohl nicht ganz korrekt.
Dann wollte ich den Neuen suchen – dummerweise hatte ich die Koordinaten nicht im Handy gespeichert und auch keinen Mobilfunk-Empfang mehr. Mist. Da war nichts zu machen, außer ein paar Fotos und dem Rückweg.
Mittlerweile ging die Sonne mit einem schönen roten Licht unter und es wurde dunkel. Da für später auch über dem Canyon nur wenige Wolken angesagt waren, hatten wir für später nochmal eine Fotosession mit Sternenhimmel angesetzt. Gegen 21 Uhr war dann auch sternenklarer Himmel und wir machten uns erneut auf den Weg. Zuerst am Mather Point, wo wir 2010 schon Fotos gemacht hatten. Wir hatten aber Orientierungsprobleme im Dunkeln – man hat hier alles umgestaltet. Der Abgrund konnte aber nur in einer Richtung sein, also fanden wir den schnell.
Nach ca 20min waren einige Bilder im Kasten – vor allem dank des sehr hellen Vollmonds benötigte man keine wirklich lange Belichtungszeit. Wir wollten aber noch einen zweiten Standort nutzen, wenn wir schon mal da sind. Im Auto wärmten wir uns erst auf, da der Wind bei ca. 5°C doch ziemlich kalt ist.
Als nächsten Fotospot machten wir den Lipan Point am East-Rim Drive, ca. 25min Fahrt entfernt fest. Die Fotosession dauerte hier dann auch nur knapp 10min und wir machten uns auf den Heimweg. Mittlerweile war es nach 24 Uhr und morgen müssen wir ja wieder früh raus…

20130326  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten
 

3 Gedanken zu „Tag 11 26.03.2013 – Grand Canyon“

  1. Hi Ihr zwei,
    und da sind sie wieder diese Bilder, die die Unendlichkeit und Weite so toll einfangen. Ich könnte permanent, wie gefesselt draufstarren.
    Nun geht ja doch die Tage der tolle Urlaub wieder zu Ende. Ich wünsche euch noch ein paar tolle Resttage und dann ein problemlosen Rückpflug.
    Grüßle Jens
    PS:Ihr habt ja schon mit dicken Jacken geübt, hier gehts dann weiter. Immer noch sehr kalte und windige Minustemperaturen bei uns!

  2. für mich liest sich das schonwieder total gehetzt. Wohin fahren. 1bis2std laufen. Weiterfahren. Stopp für Bilder. Weiterfahren. Stoppen. Weiter. Hotel. Aufstehen. Ins Autos. Fahren. … Habe ich da einen falschen eindruckoder ist das so wenn man diese Canyons und Parks Ansieht,

    1. Ganz ehrlich: wir waren gestern völlig abgehetzt. Wir sind aber an die Sache selber blauäugig rangegangen – wir haben gar nicht an die Oster-Ferien gedacht, daher war alles so überlaufen.
      Wir waren gestern erst enttäuscht, nachdem der Flug umgebucht war, ein wenig Geocachen erfolgreich durchgeführt und dann gestern Abend der Himmel so klar war, war die Welt wieder in Ordnung.
      Wir haben heute dann auch unsere gesetzten Ziele für den Grand Canyon erreicht und sind gerade zufrieden auf der Fahrt nach Las Vegas.
      Mario

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