Mein Handy weckte uns pünktlich um 6:15 Uhr Utah Zeit.
Als erstes warf ich die Klimaanlage zum Heizen an. Die Tür schloss so „dicht“, dass ich das Licht vor der Tür durch den Spalt sehen konnte. Nachdem ich im Bad fertig war und der Kaffee bereit stand, warf ich Grit aus dem Bett und bereitete schonmal alles fürs Fotoshooting vor. Draußen waren jetzt -4°C. Warm angezogen fuhren wir rechtzeitig zum Sunrise Point los. Wieder waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee, der Viewpoint war im Prinzip schon komplett voll.
Während Grit noch das Auto parkte, lief ich mit dem Equipement ein Stück den Queens Garden Trail hinab. An einer Stelle, wo ich einen vernünftigen Blick in den Canyon hatte – und alleine war. Allerdings konnte mich Grit nun nicht mehr finden, weil ich aus dem Sichtbereich des Viewpoints war. So musste ich dann den Sonnenaufgang allein abwarten.
Nachdem die Sonne dann zu weit oben war, packte ich zusammen und lief wieder nach oben um auf Grit zu warten. Die 10 Höhenmeter brachten mich ziemlich außer Atem. Grit kam auch gleich zu mir, als sie mich sah. Da konnten wir erstmal wieder zurück zum Zimmer fahren und auf etwas wärmere Temparaturen warten.
Nach 10 Uhr ging es dann wieder los. Nach einiger Recherche entschlossen wir uns, wieder die Kombination aus Navajo Loop und Queens Garden Trail zu wandern. Allerdings dieses Mal vom Navaja Loop aus, weil dies die steilere Ecke war. Leider war die „Wallstreet“ Teilstrecke gesperrt – eine extrem steile Strecke, in der eine einsame Pinie (Name: Lone Pine) stand. Hier sind wir beim letzten Mal hochgegangen. Na gut, mussten wir halt den anderen nicht ganz so interessanten Teil runter.
Runter geht es jedenfalls einfacher 🙂 . Es ist aber trotzdem anstrengend, weil man auch einiges an Kraft zum Abbremsen benötigt. Den Rest des Weges gingen wir gemütlich. Dieses Mal jedoch ohne jeglichen Zeitdruck.
Nach 3 1/2 Stunden waren wir aber wieder oben am Rand des Canyon angekommen. Da die Akkus vom Camcorder nun ihren Geist aufgaben, fuhren wir wieder die 10 Minuten raus zum Zimmer, wo ich den Zweitakku am Ladegerät hatte. Er war zum Glück schon voll. Da sich ein Hüngerchen bermerkbar machte, ließen wir es uns beim „Ruby’s Inn“, einem Schnellrestaurant, nieder und bestellten eine „Kleinigkeit“ für amerikanische Verhältnisse – für uns war das eine volle Mahlzeit.
Mit sattem Bauch ging es dann in Richtung Süden. Wir fuhren zur Natural Bridge – einem Bogen in einer Steinformation. Hier posierte auch ein recht frecher Rabe – er scheint Touristen gewöhnt zu sein.
Von da an nahmen wir jeden Viewpoint bis zum Sunset Point rückwärts mit. Leider ließ das Licht keine vernünftigen Bilder zu. Am Bryce Point schien sich aber ein schöner Punkt für die golden Hour zu bieten. Es war aber noch eine Weile hin, es war erst 16 Uhr, also fuhren wir jetzt zur Old Bryce Town, schlenderten durch die Shops und gingen anschließend wieder aufs Zimmer. Ich bastelte noch ein bisschen an der Technik, da war es schon wieder soweit.
Pünktlich zum Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg. Nun kamen uns die ganzen Horden aus dem Park entgegen. Vorher hätten wir wohl keinen Parkplatz bekommen. Kurz nachdem die Sonne verschwunden war, waren wir am Bryce Point. Die Temperatur fing schlagartig an zu sinken – diesmal waren wir gut vorbereitet – und für einen Moment sogar alleine. Ich konnte noch in Ruhe ein paar Fotos machen, bevor es zu dunkel und zu kalt wurde.
Zurück im Zimmer schrieb ich dann bei aufgedrehter Klimaanlage weiter am Reisebericht.