Nach einer etwas unruhigen Nacht – ich hatte die Klimaanlage nicht abgeschaltet, die immer Mal ansprang und ich war zu faul aufzustehen, um sie abzuschalten – weckte uns das Telefon um 7:30 Uhr endgültig.
Grit wollte ein Zeitraffer Video vom Sonnenaufgang machen.
Das geht hier im Hotel ganz einfach – die Tür zum Balkon aufmachen und raussetzen.
Ich baute meine Kamera auch auf und versuchte es damit einzufangen. Wir genossen den Anblick noch eine Weile und begaben uns gegen 8 Uhr zum Frühstück.
Ich war gespannt, was hier „Continental Breakfast“ hieß… Und Tatsache, das Highlight des Hotels – das super leckere Frühstück – gibt es nicht mehr.
Es war durch ein Continental Breakfast ersetzt worden. Zwar war die Auswahl mit Pancakes und einigem anderen noch besser, als in den üblichen Hotels, aber das war eindeutig ein Minuspunkt: 1 Minus.
Na gut, wir wurden satt.
Auf dem Weg zum Zimmer war das Housekeeping schon aktiv. Wir beeilten uns, uns frisch zu machen und machten uns auf den Weg. Als erstes fuhren wir nochmal raus zum Parkeingang um unsere $16 Eintritt zu bezahlen.
Danach ging es zurück auf den Parkplatz für Gäste, wo die geführten Touren verkauft wurden.
Grit meinte aber gleich, dass wir den gleichen Fehler schon Mal machten – wir ließen es und versuchten unseren alten Navajo Roy Black ausfindig zu machen.
Wir starteten den 24km Scenic Drive über die Dirt Road in das Tal.
Es gab einige schwierige Stellen, aber man versucht offensichtlich, die Straße gut in Schuss zu halten.
Im Morgenlicht machte ein Fotostopp auf der ersten Hälfte nicht viel Sinn. Alles lag noch im Schatten. Wir hielten nur 1 oder 2 Mal, damit Grit mit ihrem Telefon ein Bild machen konnte.
Der erste richtige Stopp war beim John Ford Point, wo eine wichtige Filmszene aus einem John Ford Western gedreht wurde.
Dort saß ein Indianer auf einem Pferd und verdiente sich sein Trinkgeld, indem er posierte, oder ein Tourist.
Wir stoppten nebenan bei den dort angebotenen Horseback Tours. Deren Angebot war $135 pro Nase. Am Parkplatz war das nur $95 p.P.
Wir fuhren für den Moment weiter. Hinter dem „Rain God Mesa“ lag beim letzten Mal Roy Blacks Quartier. Als wir um die Kurve herum kamen, war da zwar ein Haus und Grundstück, aber auf der Zufahrt stand „Absolutely NO VISITORS“. Hmm… 🤔
Wir waren uns nicht sicher, ob wir das evtl. falsch in Erinnerung hatten.
Wir fuhren den Scenic Driver erst Mal weiter. Von der östlichen Seite boten sich ein paar Bilder eher an. Am Code Talker Point gab es eine schöne Übersicht aus Osten.
Anschließend ging es wieder Richtung Parkplatz.
Etwas ratlos fuhren wir weiter raus aus dem Park. Grit zeigte mir eine Google Maps Karte, wo wir das letzte Mal gebucht hatten – ich erkannte sofort, dass das vorne am Highway beim Welcome Center war. So langsam kam die Erinnerung zurück.
Ich wusste ungefähr, wo sein Laden war – dort fanden wir ihn nicht.
Es gab nur einen anderen Laden, der gerade geschlossen hatte – das war der, wo wir im Park stoppten.
Ein Mann kam vorbei, grüßte und ging in den Laden nebenan – dem Aussehen nach kein Navajo. Ich grüßte zurück und wir schauten uns nochmal bei den anderen Läden um.
Nachdem wir nichts fanden, standen wir ratlos wieder vor dem Laden und beschlossen, im Laden nebenan zu fragen. Der nette Herr, der mich vorher gegrüßt hatte, war wohl der Inhaber.
Wir fragten ihn nach Roy Black – er kannte ihn – weil er den Raum von ihm übernommen hat – soweit ist mein Erinnerungsvermögen also noch OK 😅.
Er konnte zwar nicht genau sagen, wo wir Roy finden würden, sagte aber, wir sollten bei der Parkeinfahrt nach ihm fragen – die sollten es wissen.
Wir beschlossen vorher zu tanken und in der Gouldings Lodge Mittag zu essen.
Beim Tanken gab es ja die Story, dass wir beim vorletzten Mal 2h warten mussten, weil bei der Weiterreise ausgerechnet diese Tankstelle ausfiel und wir auf die Reparatur warten mussten. Der Tank war ziemlich leer und es gibt hier keine andere Tankstelle…
Zum Mittag gab es Burger (was sonst, das Thema „öfter Salat“ hat sich wohl erledigt).
Wir fuhren danach gleich wieder in den Park. Auf einem elektronischen Hinweisschild las ich außerdem, dass die Einfahrt auf dem Scenic Drive nur bis 14:30 Uhr möglich ist. 17 Uhr sollte man raus sein. Die eingeborenen wollen dann ihre Ruhe – nachvollziehbar. Es war 13:30 Uhr, also keine Panik.
Am Parkeingang erwartete uns nur ein junger Mann mit Zahnspange, der Roy nicht kannte.
Ich beschloss in der Hotel Rezeption nachzufragen, da dort ja auch Roys Name noch erwähnt wird.
Auch dort kannte man ihn nicht.
Also sind wir auf Verdacht zum John Ford’s Point gefahren.
Dort fragte ich erneut und erfuhr dann, dass er sich wohl zur Ruhe gesetzt hat. Zufällig sah ich später auf Google Maps an der richtigen Stelle noch den Firmeneintrag von Roy. Wir waren richtig gewesen. Schade.
Grit wollte keine andere Tour machen, da die einfach nicht so schön wie Roys Tour waren.
Außerdem wurde es gerade richtig windig. Man konnte jetzt ordentlich „Dreck fressen“ – der Wind blies den Sand herum, so dass man teilweise nichts mehr sehen konnte.
Grit rannte nun noch zu dem Navajo mit dem Pferd und fragte ihn, ob sie sich aufs Pferd setzen darf. Natürlich – für $10 Trinkgeld – kein Thema. Dann wurde ich auch noch drauf gepflanzt und poste wie ein Fake Cowboy. Bin gespannt, welcher meiner Kollegen das hier liest… Ich werde es hören… 🤣
Als vorerst letzte Aktion fuhren wir wieder auf den Highway zum Forrest Gump Hill.
Ein Foto war jetzt aber auch nicht mehr schön. A – da waren zu viele Touristen mit der gleichen Idee und B – das Licht. Wir versuchen das morgen früh vor dem Frühstück nochmal.
Wir beendeten den Tag gegen 15 Uhr gemütlich im Hotelzimmer – dafür haben wir mehr als genug bezahlt, um hier etwas herumzulungern… 😁
Vielleicht machen wir noch ein paar Fotos in der Nacht am Highway. Es sieht nach wolkenfreiem Himmel aus.