Die Nacht war gut. Bis um 7 Uhr, als die Zimmernachbarn aufstanden und nicht gerade leise waren. Der TV war recht laut. 7:30 Uhr gab ich auf und begab mich schon mal Richtung WC.
Als ich wieder raus kam, hatten sie Grit auch geweckt. Also mal ein Telefonat mit Zuhause gestartet. Nachdem alle Neuigkeiten ausgetauscht waren, machten wir uns fertig.
Sachen packen, Kaffee besorgen, Frühstück machen.
Gegen 10 Uhr waren wir ausgecheckt und startklar. Kurzer Stopp im Grocery store von Tusayan und den teuersten Beutel Eis der Reise gekauft ($6 für 7 Pfund).
Es war kalt heute morgen, -2°C waren angesagt und so fühlte es sich auch an. Es schien zwar Sonne, aber es wehte auch ein ziemlich rauer Wind. Es waren Wetterwarnungen vor Windböen gemeldet.
Dann ging es los, zum letzten Ziel der Reise: Las Vegas!
Heute durfte Grit fahren und ich genoss die Aussicht.
Gebucht ist ein Zimmer im Golden Nugget. Self Parking – nicht direkt am Strip aber an der Freemont Street und irgendwie noch bezahlbar.
Die Fahrt ging zurück über die US180 nach Williams. Statt auf die I40 nach Westen zu fahren, fuhren wir nach Williams rein. Williams ist Startpunkt der Grand Canyon Railway und hier geht auch die alte Route 66 durch.
Wir waren vor Jahren schonmal hier. Keine Ahnung, ob wir damals nur durchgefahren sind, oder Halt gemacht hatten – wir machten jedenfalls Halt und streunten ein wenig durch den historischen District.
Ich schätze, nach einer Stunde ging es dann weiter. Wir folgten der Route 66 weiter.
Von Williams erst wieder auf die I40, aber hinter Ash Fork ging es wieder runter – Richtung Seligman.
In Seligman angekommen war es 12:30 Uhr – Zeit für was zu beißen.
Seligman selbst lebt hauptsächlich von der Historic Route 66. Kurz hinter dem Ortseingang ist ein kleines „Restaurant“ – Sitzen nur draußen.
Wir bestellten jeweils einen Burger. Bei der Bestellung vom Pärchen neben uns bemerkten wir schon, dass die 2 Frauen in der Küche sehr zu Scherzen aufgelegt waren.
So erwischte es uns auch – die Medium Drinks Cola kamen als Fingerhut daher. Ja, wir bekamen dann noch größere Becher… 😅
Grit erkannte das Restaurant – da lief schon ein Beitrag im deutschen TV – das war berühmt.
Draußen waren Sitzbänke unter Dach oder in der Sonne – normalerweise würden wir nie freiwillig in der Sonne sitzen, aber heute war das angenehm. Die Temperatur lag noch immer etwas über 10°C bei recht starkem Wind.
Grit fotografierte die vielen Oldtimer, die auf dem Grundstück standen, bis das Essen dann kam.
Das war ein richtiger Glückstreffer – die Route 66 war nicht wirklich geplant – ich wählte das nur aus, weil wir Zeit hatten.
Anschließend ging es weiter bis Kingsman. Dort mussten wir die Route 66 verlassen und Richtung Vegas weiter auf der US93 fahren. Ab Kingsman ging es fast eine Stunde lang geradeaus bis kurz vor dem Hoover Dam. Dort wollten wir wechseln – das waren dann fast 4h Fahrt für Grit.
Den Hoover Dam haben wir nicht selbst sehen können – da fährt man ja seit vielen Jahren über die Brücke und kann den Staudamm aus dem Auto nicht direkt sehen.
Eigentlich wollten wir bis zum Besucherparkplatz fahren, aber dort wird jedes Fahrzeug einem Sicherheitscheck unterzogen und wir wollten (nur für eine Toilette) nicht so lange warten, also fuhren wir zum Lake Mead Overview, machten ein paar Fotos und ich fuhr den Rest nach Vegas weiter.
Ohne Probleme lotste uns das Navi bis zum Parkplatz des Hotels.
Parken war hier nur noch für Gäste kostenlos. Aktuell kostet 1-2h Parken $10.
2-24h $20 und über 24h $25 pro Tag.
Wir nahmen zuerst nur das Handgepäck zum Check-In mit. Ich wollte Grit dabei haben und gemeinsam nach einem Upgrade fragen. Es hing vom Angebot ab, ob wir da was machen, oder nicht. Die Schlange war nicht sehr lang, aber es dauerte 20 Minuten, bis sich was bewegte.
Als wir an der Reihe waren, fragte ich zuerst nach dem Upgrade. Es fing mit $250 pro Nacht zusätzlich an, für eine Suite mit 2 Etagen – „geringfügig“ außerhalb unseres Budgets… 🤪
Es bedurfte weiterer Angebote, bis er was passendes hatte – ich glaubte schon nicht mehr dran.
Dann kam er aber mit der Junior Suite im Rush Tower an. Wir lagen am Ende alles in allem geringfügig unter dem Hotel im Monument Valley.
Naja, was in Vegas passiert… 😜
Wir fanden recht schnell unser Zimmer, was nur einen Sprung weit vom Aufzug entfernt war. Der Aufzug selbst liegt direkt in der Nähe vom Ausgang zum Parkhaus.
Nicht zu vergleichen, mit dem MGM von 2008.
Wir brachten in 2 Zügen unser Gepäck aufs Zimmer. Mittlerweile geht hier alles per Smartphone. Roomservice kann ich per SMS anfragen – sonst kommt erst wer am Tag 4 vorbei.
Nachdem das erledigt war, wollten wir einen ersten Blick auf Las Vegas bekommen – die Fremont Street wäre ein guter Start.
Wir irrten zunächst auf der Suche nach dem richtigen Ausgang umher und landeten natürlich zuerst auf der falschen Seite. Nachdem das klar war, wusste wir wenigstens die Richtung und landeten direkt im Chaos der Fremont Street.
An die Lautstärke muss man sich erst gewöhnen – die vielen Menschen waren mir noch in Erinnerung. Ein irrer Kontrast zu den letzten 2 Wochen.
Wir schauten uns das Chaos in Ruhe an und gingen in ein paar Gift Shops.
Da unser Bier schon fast alle war, besorgten wir uns 2 große 700ml Dosen für $8 in einem der Shops – wir sind schließlich in Vegas!
Offiziell darf man die natürlich nicht auf der Fremont Street trinken – aber das scheint keinen zu interessieren.
Neu sind die vielen Vape Shops, die Marihuana u.a. in verschiedenster Form verkaufen.
Man riecht es deutlich. Da ich mir in den letzten Tagen wohl eine Erkältung eingefangen hatte, reizte das meinen Hals. Der Husten nahm zu. Ich hatte kein Problem, jetzt in unsere Suite zu verschwinden und ein heißes Bad zu genießen. Und natürlich das Bier, während ich den Reisebericht schreibe… 😜
Theoretisch hatte Grit noch was für die Mädels von „Heiraten in Las Vegas“ dabei, was wir knapp 10 Jahre später als Dank vorbeibringen wollten, die hatten sich aber wegen Übergabe nicht mehr zurück gemeldet. Mal schauen, ob wir den Kaffee und Süßigkeiten noch dort los werden, oder woanders.
Morgen werden wir wohl ausschlafen (hoffentlich und möglichst ohne Tiger im Bad 🤣 – Hangover lief passenderweise im TV) und in den Valley of Fire State Park fahren. Dort wird der Rest vom Essen gegrillt und zum Mittag gemacht.