Um 7 Uhr schmiss uns mein Handy unsanft aus dem Bett – ich hatte tief und fest geschlafen. Ich merkte heute früh jeden einzelnen Knochen im Leib – das Reiten war anstrengender, als die 10km-Wanderung. Irgendwie schaffte ich es aus meinem Bett zum Fenster – und blickte in einen tiefroten Horizont mit fast wolkenfreiem, blauem Himmel. Nicht schlecht für einen Tag, an dem Unwetter vorhergesagt wurde. Da der Fotoapparat schon bereit stand, hievte ich das Stativ raus auf den Balkon und ließ den Apparat arbeiten.
Mit Grit saß ich dann, etwas wärmer angezogen, die nächste halbe Stunde draußen und wartete auf den Sonnenaufgang, welcher pünktlich erschien. Wir entschlossen uns, heute den Schnellgang einzulegen. Nach einem kurzem Frühstück im Restaurant packten wir unsere Sachen und checkten aus. Da laut Wetterbericht noch nicht sofort mit Regen/Wolken zu rechnen war, befuhren wir die Dirt Road durch den Park. Allerdings merkten wir schnell, dass die 17 Meilen Strecke nur im Schneckentempo zu einem stundenlangen Ausflug ausarten würde. Da wir aber nochmal ordentliche Fotos am Highway machen wollten, fuhren wir nach einer halben Stunde wieder zurück und verließen den Park.
Weitere 20 Minuten später erreichten wir die berühmte Stelle, an der Forrest Gump seinen Lauf beendete – und entdeckten am Straßenrand auch eine entsprechende Hinweistafel.
Ich machte ein paar Fotos, währenddessen fuhr ein Camper knapp an uns vorbei, der auch hier anhalten wollte. Er wurde von einem großen Truck verfolgt und ziemlich lange angehupt, weil er ihm nicht schnell genug von der Piste kam.
Grit kam mit den Inhabern des Campers schnell ins Gespräch, weil sie einen kleinen süßen Hund dabei hatten.
Nachdem die Hunde Gassi gehen durften, verabschiedeten wir uns und wir machten uns auf den Weg. An der Gouldings Lodge, im Valley, machten wir nochmal halt und besuchten das Museum und John Fords Cabin, welche bei Dreharbeiten in Westernfilmen benutzt wurde. Noch schnell im Souvenirshop umgeschaut und weiter fuhren wir, Richtung Page in Arizona. Die Grenze zu Arizona ist kurz hinter dem Monument Valley: Zeit, um die Uhr wieder umzustellen. Genau genommen, befand sich das Hotel bereits in Arizona, da die Navajo aber Sommerzeit (Arizona aber nicht) haben, laufen in deren Gebiet die Uhren anders – äußerst verwirrend.
So langsam zogen die Gewitterwolken in unsere Richtung, allerdings hatten wir auf der Fahrt nur einen kurzen Regenschauer. Wir kamen zeitig in Page an. Dank fehlender Sommerzeit hatten wir eine Stunde gewonnen, konnten aber nicht ins Zimmer einchecken, weil es erst kurz nach 14 Uhr war, also vertrieben wir uns die Zeit bis 15 Uhr im Walmart und Visitor Center. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, kümmerte sich Grit um die Schmutzwäsche – den Dreck vom Reiten wollten wir nicht weiter mitschleppen und ich kümmerte mich um den Reisebericht.
Im Fernsehen kam auf dem Wetterkanal dann auch schon eine Unwetter-Warnung für die Gegend um den Grand Canyon mit schwerem Hagel. In Page regnete es nur etwas stärker. Mal schauen, was wir dann morgen machen – die geplanten Punkte fallen, je nach Wetter, dann wirklich aus. Mit etwas Glück können wir am Grand Canyon dann die Planung wieder aufnehmen – der Rundflug ist jedenfalls schon gebucht – hoffentlich nicht bei Gewitter. 😯