Grit hatte für heute früh um 5 Uhr das Handy gestellt, damit wir noch ein paar Anrufe tätigen können. Ich rief mal wieder meinen Vater an. Er fragte uns nach unserer Uhrzeit, dass es wohl um 4 Uhr wäre. Ein Blick auf mein Handy zeigte merkwürdigerweise auch 4 Uhr an. So langsam dämmerte uns, dass die Uhr im Hotel sogar 2 Stunden falsch ging und Grit Ihr Handy nur um eine Stunde zurückstellte. Wir waren also eine Stunde zu früh aufgestanden. Grit konnte die Zeit dann für ein paar längere Gespräche nutzen und ich verschwand fürs Erste im Bad.
Ich bearbeitete danach noch ein paar Mails. Gegen 7 sind wir zum Continental Breakfast des Hotels gegangen.
Meine erste Wahl war ein Bagle (ich war mir unschlüssig, ob es ein Donut war), später sah ich, das waren fertig abgepackte – kein Wunder, dass die nicht schmeckten.
Die selbstgemachten Waffeln waren dagegen lecker.
Nun wieder ab ins Zimmer und schnell die 7 Sachen gepackt, ausgecheckt und los gings.
Zuerst wollten wir noch ein paar Sachen im Walmart nachkaufen. Grit wollte fahren – Sie bekam ausreichend Lehrzeit mit der Automatik. Die Stellen, für die im Navi ein Walmart oder anderer Einkaufsmarkt sein sollten, gab’s einfach nicht. Also raus aus Palm Springs Richtung Joshua Tree NP. In Yucca Valley gab es ein großes Einkaufszentrum. Dort konnten wir mal die riesigen Packungen der Amerikaner bewundern. Haarwaschmittel in der 2L Packung. Unter anderem kaufte ich gleich mal 2 Packungen Ibuprophen, je 500 Stück mit 200mg für nur $9/Packung. Das reicht die nächsten Jahre. Nach einem etwas größeren Einkauf, als geplant, ging es dann Richtung Joshua Tree NP weiter.
Am Visitor Center haben wir uns den „Beautiful American“ Pass geholt, die Eintrittskarte zu allen Nationalparks. Und weiter ging es in den Park, nachdem uns eine Rangerin ein paar Stationen für unseren Zeitbedarf genannt hatte, sowie einen Tipp für die Weiterfahrt nach Williams.
Während der Fahrt in den Park fiel mir ein, dass ich den Flugzeug-Rundflug am Grand Canyon noch bestätigen musste. Kurz, bevor ich mit dem Agent sprechen konnte, brach die Verbindung zusammen und wir waren in der Wüste.
Im Park gingen wir einen kurzen Trail, die Temperaturen waren ziemlich unangenehm. Wir fuhren noch Keys View an, einen Aussichtspunkt über das Tal, in dem Palm Springs liegt, sowie Cholla Cactus Garden, wo tausende von Kakteen rumstehen. Danach gings auf in Richtung Williams. Hier habe ich noch schnell den Rundflug bestätigen können.
In „29 Palms“ holten wir uns noch einen vollen Tank, da es die nächsten 90 Meilen nichts mehr gab. Die nun folgende Fahrt durch die kalifornische Wüste war recht eintönig, größtenteils nur gerade aus, ab und zu mal ein Auto. Irgendwann waren wir dann auf der Route 66 bei Amboy. Dort fiel mir „Roy’s“ auf, davon hatte ich schon mal Bilder gesehen, also gleich mal ein eigenes geschossen. Als wir endlich auf die Interstate 10 trafen, ging es ein wenig schneller weiter, auch war die Strecke nicht mehr so eintönig.
Als wir kurz vor Arizona waren, erschreckte sich Grit plötzlich, direkt vor uns, unter einer Brücke, tauchte eine riesige Staubwolke auf und ein Fahrzeug fuhr auf die Interstate auf. Grit wusste erst nicht wie ihr geschah, im nächsten Moment fiel ihr aber das Blaulicht des Sheriffs auf.
Als wir neben ihm waren, beschleunigte er ordentlich und verfolgte den vor uns fahrenden PKW. Die ganze Zeit sind alle Fahrzeuge etwa 10mph mehr als erlaubt gefahren. Diesmal hat’s einen erwischt. Ich konnte gerade noch zur Kamera greifen, um die Verfolgung und ihr Ende zu filmen.
Der Rest der Strecke war ziemlich ereignislos – wir erreichten gegen 20 Uhr Williams und fuhren ab um zu tanken. Dann noch ein paar Minuten bis zur Mountain Road Ranch und wir checkten ein. Das Zimmer gefiel uns recht gut, leider ging der Internet-Zugang nicht (war auch nirgendwo erwähnt).
Wieder war ein Tag zu Ende.
Gefahrene Meilen: 360
Hotel Quality Inn Mountain Ranch Road