Heute standen wir wieder freiwillig gegen halb 6 auf. Da wir keinen rechten Hunger hatten, ließen wir das Frühstück einfach sausen. Nachdem alles im Auto war, ging es zum Checkout. Dort habe ich einen (ziemlich starken) Kaffee mitgenommen, der unterwegs vertilgt werden sollte.
Wir waren dann ca. gegen 7:30 schon unterwegs Richtung Tioga Pass.
Als wir den Pass erreichten fragte ich Grit, wo es denn hier noch Giant Sequioas geben würde – laut Park Plan wäre das die Tuolumne Grove gewesen, an welcher wir gerade vorbeigefahren sind. Also schnell bei der nächsten Möglichkeit gewendet und zurück gefahren. Laut Info-Tafel geht es hier 1 Meile und 140m abwärts zu den Bäumen. Das wollten wir uns dieses Mal nicht entgehen lassen.
Nach 15min waren wir am ersten Baum und staunten über die enorme Größe.
Wenige Meter weiter stand der Tunnel Tree – der Rest eines Riesenbaums dessen etwas weniger als 8m hoher Stumpf noch übrig war. In diesen Stumpf hat jemand einen Tunnel reingehauen, so groß, dass vermutlich ein Pferdefuhrwerk problemlos durchpasste.
Noch ein paar Meter weiter fing der Loop Trail an, dieser war im Gegenzug zum Weg bis hier hinunter naturbelassen und nur durch einen kleinen Holzzaun gekennzeichnet. An dieser Stelle machten wir dann kehrt, da wir ja eigentlich noch auf den Lembert Dome wollten. Der Weg nach oben dauerte mal eben 45 Minuten. Nach kurzer Erfrischung ging es wieder weiter auf dem Tioga Pass. Die Richtung von West nach Ost scheint jedenfalls die schönere zu sein, zumindest hatten wir den westlichen Teil der Straße nicht als so wunderschön in Erinnerung.
Einige Fotostops später erreichten wir dann den Olmsted Point – ein Aussichtspunkt Richtung Westen, der den Half Dome von der anderen Seite zeigt. Hier hielten wir schon bei der letzten Tour, aber heute mit der Sonne im Rücken, was bessere Bilder versprechen dürfte. Zusätzlich blieben wir nicht nur am Parkplatz, sondern schlenderten auch ein wenig auf den vom letzten Gletscher abgeschliffenen Felsen herum.
Inzwischen war es allerdings schon halb 12 geworden. Den Trail zum Lembert Dome hatten wir mittlerweile abgehakt – ein Grund zum wiederkommen 🙂 . Einige Meilen später, am Lembert Dome, war der Parkplatz aber auch komplett belegt und alle Stellen außerhalb waren mit „No Parking“ gekennzeichnet. Insofern war der Abstecher zur Tuolumne Grove die richtige Entscheidung. Weiter geht’s. Einige Meilen später erreichten wir die Tuolumne Meadows. Das größte Wiesengebiet in der Sierra Nevada. Am Straßenrand fanden sich überall Schneereste – wir machten kurz einen Fotostopp und fuhren gleich weiter. Je näher wir nun dem östlichen Parkeingang kamen, umso mehr Schnee lag jetzt an der Straße, bis zu einer komplett geschlossenen Schneedecke.
Es schien, als ob wir mit unserem Reiseplan Glück gehabt haben, dass der Pass nicht schon geschlossen wurde. Immerhin waren wir hier auf über 3000m Höhe! Am Parkausgang erkundigten wir uns bei den Rangern noch, wann denn der ganze Schnee gefallen ist – von Sonntag zum Montag. Das hätte die Planung mächtig über den Haufen werfen können.
Nun ging es aber schnell wieder abwärts auf ca. 1500m, Richtung Lee Vining. Am Ende des Highway 120 hielten wir an der ersten Tankstelle mit angeschlossenem Restaurant/Souvenir-Shop und machten Mittag. Der erste Hamburger bzw. Hot Dog nach 6 Tagen USA.
Mit gefülltem Magen ging es jetzt nach Norden zum Bodie State Park. Wir waren auch hier vor 2 Jahren schon, allerdings hatten wir damals nur 45 Minuten Zeit. Heute ließen wir uns dort 2 Stunden Zeit – völlig ausreichend, indem wir den Teil ausließen, den wir vor 2 Jahren schon gesehen hatten. Gegen 16:30 Uhr, 30 Minuten bevor der Park wieder geschlossen wird, machten wir uns auf den Weg nach Mammoth Lakes. Dort war das Motel 6, wie vor 2 Jahren auch, vorreserviert. In der Abendstunde ließ sich dann vom Vista Point, der Mono Lake mit der Sierra Nevada im Hintergrund, noch in schönem Licht aus ca 2000m Höhe fotografieren.
In der Abenddämmerung ging es dann gemütlich auf der US 395 nach Mammoth Lakes. Bevor wir in das Motel fuhren, versuchten wir uns noch mit Wurstwaren (für’s Abendbrot) einzudecken, was uns aber mehr schlecht als recht gelang – mehr als ein kleines Päckchen Salami von der Tankstelle war nicht drin, der lokale Markt hatte nicht einmal so etwas…
Mit den letzten Lichtstrahlen erreichten wir dann das Motel 6. Beim Check-In war, wie beim letzten Besuch, das Office schon recht voll. Ich war dann aber doch recht zügig an der Reihe. Nach einem allerletzten Foto vom (vermutlich) Red Slate Mountain setzte ich mich an den Laptop, um die Reiseberichte der vergangenen 2 Tage hochzuladen und die Bilder des Tages zu sichern – ca. 300 Fotos bei über 6 GB.