Tag 8 – Death Valley, 11.10.2010

Kurz vor halb 8 wurden wir heute wach – langsam klingt der Jetlag aus. Wir machten gemütlich im Zimmer mit unserem Brot von gestern Frühstück, gegen halb 9 ging es los zum Zabriskie Point – einem Aussichtspunkt, bei dem bei Sonnenaufgang die umliegenden Hügel in den tollsten Farben erscheinen sollen. Wir waren dafür schon etwas zu spät heute – die Sonne stand mittlerweile ziemlich hoch. Das wird dann für morgen Früh eingeplant.

Die weitere Tagesplanung war noch offen, dafür wollten wir bei den Rangern im Visitor Center rat einholen.
Im Visitor Center angekommen, waren wir nach wenigen Minuten an der Reihe. Der Ranger, mit dem Namen Jay Snow, war ziemlich gut gelaunt und empfiehl uns direkt das Badwater Basin, Natural Bridge, Devils Golf Course und Artists Palette Drive. Nachdem das feststand, schauten wir uns noch im Souvenir Shop um.

Dort fiel mir ein, dass ich ja den Nachthimmel ablichten wollte – in der Ranch ist es aber zu hell, also nochmal zum Ranger. Er gab mir einen Tip, wo das gleich um die Ecke ganz gut geht – bei dem Museum der Borax Works (Verarbeitung vom Mineral Borax). Grit fiel jetzt auch ein, dass wir ein paar Postkarten absenden wollen – schon seit San Francisco. Entweder hatten wir es in der Nähe eines Post Office einfach vergessen, die Karten gerade nicht dabei und zuletzt war einfach Wochenende, wo wir nirgends Briefmarken bekamen. Wir fragten also noch, wo das nächste Post Office ist – es war gleich bei unserer Cabin um die Ecke. Allerdings hatte es heute nicht auf. Es ist zwar heute Montag, aber gleichzeitig Columbus Day – ein Feiertag. Jay fiel das bei der Frage, ob es heute offen ist auch gleich ein. Er griff in seine Tasche und holte ein paar Briefmarken raus. Als ich gleich zum Geld griff, um ihm die 5 Dollar zu geben, winkte er ab und meinte, das sei von ihm persönlich ein Geschenk an uns. Darüber waren wir sprachlos. Wir bedankten uns und machten uns auf den Weg.

Borax Works

Borax Works - Fotospot

Als erstes schauten wir uns den Platz zum Fotografieren an, inklusive des Museums. Nach einigen Fotos ging es Richtung Süden zum Badwater Basin. Kurz nach uns traf ein Reisebus ein, wir mussten uns beeilen den kleinen Salzwasser Pool zu fotografieren, bevor die Masse die Gegend „überflutet“.

Badwater Basin

Badwater Basin

Badwater Basin

Badwater Basin - 1km vom Parkplatz entfernt

Ein paar Fotos später liefen wir raus auf die Salzfläche, am tiefsten Punkt Nordamerikas, bei ca -83m Höhe. Wir sind ca 1km rausgelaufen, machten ein paar Fotos und dann wieder kehrt. Da die Temperatur mittlerweile knapp unterhalb von 40°C war, bereuten wir es hier schon, kein Trinkwasser mitgenommen zu haben.

Nach knapp 20 Minuten Rückweg waren wir wieder am Auto und erfrischten uns. Man kann optisch die Entfernungen hier gar nicht einschätzen, aufgrund der sauberen und klaren Luft. Der Parkplatz und die Menschen direkt davor waren die ganze Zeit zwar klein, aber einwandfrei zu erkennen.

Nun ging es zur Natural Bridge weiter. Laut dem Schild waren es von der Hauptstrasse 2,5 Meilen bis zur Brücke, davon 1,5 Meilen Schotterpiste. Die Strasse war aber in einem schlechten Zustand, so dass wir hier umkehrten. Genauso ließen wir jetzt Devils Golf Course links liegen, da hier auch eine Schotterpiste rausführte.

Wir nahmen stattdessen den Palette Artists Drive in Angriff, da die Fotostopps ja auch Ihre Zeit benötigten. So war es dann auch. Der Artists Palette Drive zog sich erstaunlich lang – wir hatten die Strecke kürzer eingeschätzt.

Palette Artists Drive

Palette Artists Drive

Palette Artists Drive

Palette Artists Drive

Gegen 14 Uhr kamen wir wieder in unserer Cabin in Furnace Creek an, wo wir die Mittagshitze erstmal im Zimmer mit Klimaanlage aussaßen.
An sich hatten wir Hunger und wollten zu Mittag essen, allerdings musste wohl gerade ein Reisebus eingetroffen sein, bzw. hatten wohl einige die gleiche Idee – man stand am Restaurant Schlange.

Wir entschlossen uns erstmal einen kleinen Snack im General Store zu kaufen und das Mittag auf später zu verschieben. Ich schrieb dann den Reisebericht von gestern fertig und Grit machte es sich auf dem Bett bequem. Um 16 Uhr gingen wir los, „Mittag“ zu essen, uns ein wenig vor Ort umzuschauen und einen Teil der Postkarten endlich loszuwerden.
Wir schauten uns noch ein Museum in der Ranch an.

Furnace Creek Ranch

Furnace Creek Ranch

Als wir rauskamen schaute ich kurz auf die Uhr und erschrak. Es war jetzt 20 nach 5 – allerspätester Zeitpunkt um zu den Mesquite Sand Dunes loszufahren, damit wir zum Sonnenuntergang pünktlich dort sind. Wir sputeten uns und machten uns auf den Weg.
Auf der Hälfte der Strecke fielen mir die großen Wolken im Norden des Death Valleys auf. Auch von Westen waren bereits einige weiter südlich zu erkennen – es wurde spannend ob das noch klappen würde.
Wir erreichten die Sanddünen noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang, dummerweise verschwand die Sonne in diesem Moment hinter den Wolken und zeigte sich dann nicht mehr. Ich versuchte trotzdem noch einige gute Fotos in den Dünen zu schiessen, was sich aber als so gut wie unmöglich zeigte – überall waren Fußspuren. Die Menschen trampeln hier einfach überall rum, so dass sich keine Dünen ohne Spuren finden lassen. Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg.

Mesquite Sand Dunes

Mesquite Sand Dunes

Als wir in Furnace Creek ankamen, war es zwar dunkel, aber noch nicht dunkel genug für Nacht- (nicht Nackt! 😛 ) Fotos. Also schauten wir noch etwas fern, bis wir 20:30 Uhr wieder starteten. Am Ziel angekommen baute ich im Licht der Scheinwerfer die Fotoausrüstung um, nicht ohne zu lauschen, ob sich nicht irgendwo eine Klapperschlange oder ein Kojote in der Nähe rumtreibt.

Als ich erste Tests mit der Ausrüstung machte, hielt auf der Hauptstrasse ein Fahrzeug – dessen Scheinwerfer mich störten. Wenige Augenblicke später sah ich, wie sich das Fahrzeug uns langsam näherte. Nun ahnte ich schon, was kommt – es war ein Ranger, der sich erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Nachdem ich ihm erzählte, dass ich Fotografieren möchte, fuhr er die Schotterpiste etwas weiter, wendete und fuhr nur noch mit Standlichtern langsam an mir vorbei – äußerst rücksichtsvoll.
Viele Fotos konnte ich dann leider nicht machen, da mich die Akkus im Stich ließen. Der Ersatz-Akku, den ich vor dem Urlaub extra geladen hatte, meinte auch, sich zwischenzeitig halb entladen zu müssen. Auf dem Kamera-Monitor konnte ich nicht allzuviel erkennen – also wieder zurück und am Computer auswerten.

Ein paar Fotos lassen sich sicher verwerten, allderings muss ich mich wohl bis Utah noch ein bisschen schlauer machen.
Nun musste ich noch warten, bis es zu Hause 8 Uhr wurde (23 Uhr Ortszeit), damit ich meine VISA Karte wieder freischalten lassen kann – ich hatte versehentlich die falsche PIN beim Abheben verwendet und mir so die Karte für Geldautomaten gesperrt.
Als dieser Anruf erledigt war, stellte ich noch die Weckzeit vom Handy auf halb 6, damit wir morgen pünktlich am Zabriskie Point sind…

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